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Von Nigrán nach Poio

Wir verlassen Nigrán, umfahren Pontevedra und stellen uns dann auf den kostenlosen kommunalen Wohnmobilplatz an der Rias Baixas des Flusses Lérez. Rias Baixas sind im Süden Galiciens gelegene und weit in das Landesinnere reichende Meeresbuchten an den Flussmündungen. Diese Buchten werden vornehmlich zur Anlage von Hafenanlagen (insbesondere für den Fischfang) oder zur Errichtung von schwimmenden Holzpontons genutzt, an denen Tragseile zur Aufzucht von MIesmuscheln befestigt sind. Galicien ist in Europa der größte regionale Miesmuschellieferant (jedes Jahr wohl deutlich mehr als 200.000 Tonnen, Wahnsinn!).

Allerdings war unsere vorgenannte Fahrt durchaus ereignisreicher. Wir hatten geplant, uns auf einem Stellplatz in der Nähe einer kleinen Bucht einzuquartieren, um dort unsere obligatorischen "Waschtage" einzulegen. Also ging es durch kleine Ortschaften mit Straßen, die teils nur Platz für eine Autobreite aufwiesen und dann kamen wir endlich und etwas gestresst am Stellplatz an, und siehe da: das Zufahrtstor war geschlossen! Da eine Telefonnummer angeschlagen war, haben wir dort angerufen und? ein Anrufbeantworter! Sehr ärgerlich, also nach etwas in der Nähe gesucht. Gewählt haben wir einen Campingplatz. Also ging es zurück auf schmalen Straßen und dann wieder voran auf schmalen Straßen und dann kommen wir am Campingplatz an und? Geschlossen
Was tun? Auf einen öffentlichen Stellplatz fahren, der hat immer offen.

Und der kommunale Stellplatz in Poio ist sehr schön angelegt. Er liegt direkt an einer Grünanlage mit Blick auf die Meeresbuchtung. Weiterhin führt ein guter Wanderweg entlang der Küste. Durch die Gezeiten fallen die am Stellplatz liegenden Buchtenbereiche bei Ebbe trocken und die "Muschelindustrie" beginnt zu arbeiten. Zwei Trakoren schichten den Schlick um und dahinter laufen 20 bis 30 professionelle Muschelsammler.

Wir verbringen hier einen ruhigen Regentag und suchen im Internet nach unserem nächsten "Waschplatz".