Nach Alcoutim zu fahren ist für uns so ein wenig wie nach Hause zu kommen.
Genau auf der anderen Seite des Flusses Guadiana standen wir im vergangenen März und haben etwas sehnsüchtig nach Portugal rüber geschaut. Und jetzt sind wir endlich da. Die beiden Orte Sanlucar und Alcoutim liegen hier so herrlich beschaulich im Flusstal, dass es uns schon bei der Anfahrt bezaubert. Wir stellen uns am südlichen Ortsende auf den neuen, im Bau befindlichen Stellplatz. Gut, dass wir diesen schon nutzen und zumindest unsere Abwassertanks entleeren können. Frischwasser und Strom sind noch nicht betriebsbereit.
Am ersten Tag drehen wir nur eine kurze Runde durch den Ort, bestaunen unten am Schiffsanleger das riesige bunte "Mülltier" und etwas zurück am seitlichen Guadianazufluss den angelegten weißen Strand der "Praia Fluvial". Begleitet wird dieser Spaziergang von einem ständigen Leinengezerre unserer Hunde, weil es hier in sämtlichen Gassen und Büschen nur so von Katzen wimmelt (kein Wunder bei den tollen aufgebauten Schlafstätten in den ausrangierten Waschmaschinen).
Am nächsten Tag folgen wir dem Wanderweg GR-15 nach Norden am Fluss entlang. Unterwegs treffen wir immer mal wieder auf ehemalige Wohnmobilisten, die hier anscheinend in kleinen HÜtten heimisch geworden sind. Wir folgen dem ausgeschilderten Weg knapp 9 km bis wir auf der anderen, der spanischen Seite, eine ehemalige Verladerampe für in den Bergen gewonnenes Eisenerz sehen. Dies wurde früher wohl sämtlich von hier flussabwärts und dann an der Küste entlang nach Huelva transportiert. Zurück geht es für uns auf dem selben Weg und wir stellen fest, dass uns diese insgesamt 18 km doch ordentlich schlauchen.
Daher drehen wir am nächsten Tag wieder nur eine kleinere Runde am Ortsrand entlang und gehen dann zum Mittagessen in die "Beach Bar" am oben erwähnten "Praia Fluvial". Rückwärtig zum Flussarm ergattern wir einen der wenigen Tische in der Sonne und lassen uns schon kurze Zeit später eine gebratene Dorade und einen Hamburger aus Angusrindhack schmecken. Das kleine Restaurant wird von einem Deutschen betrieben und wir können es nur wärmstens empfehlen.
Bevor wir das für uns schöne Alcoutim verlassen, sprechen wir noch etwas länger mit der "Celler" Vera, die seit knapp 3 Jahren in Ihrem Wohnmobil unterwegs ist. Eigentlcih ist sie in Spanien mit anderen Wohnmobilisten verabredet, aber es geht ihr wie uns. Der Rio Guadiana hat einen ganz eigenen Charme, den es zu erkunden gilt.
