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Zur Praia do Rodanho (P)

Uns zieht es heute weiter nordwärts. Unser Ziel ist die Stadt Viana do Castelo, welche über einen bezaubernden Stadtkern verfügen soll.

 

Kurz vor Viana halte ich bei einer Autobahntankstelle um unseren Gastank zu füllen, scheitere aber an der Zapfsäule. Erst passiert gar nichts, als wäre sie vom Vornutzer noch blockiert. Dann wird sie im Tankwartgebäude genullt und ich versuche es erneut. Da tut sich beim zu haltenden Druckknopf gar nichts. Also gehe ich ins Gebäude und frage, ob mir jemand helfen kann. Es kommt auch ein Mann mit mir, wir starten erneut und er bedient den Druckknopf. Nach knapp 1,4 Litern schaltet dieser wieder ab. Demnach wäre unsere Flasche jetzt voll, was aber eigentlich gar nicht der Fall sein kann. Wir versuchen es noch einmal, aber es tut sich weiterhin nichts.

 

Danach geht es zu Lidl und eine selbstbewusste Bettlerin - mit Kleinkind auf dem Arm - hämmert kurz nach unserem Einparken an unsere Aufbautür. Oje, das geht doch gar nicht. Da der Supermarkt in der Mittagszeit nur wenig besucht ist, kommen wir schnell durch. Auf dem Rückweg zum Wohnmobil gebe ich der Bettlerin doch noch einen Euro. Sie hat somit mit dem Hämmern ihr Ziel erreicht, ich war zu weichherzig.

 

Als Ziel haben wir den öffentlichen Stellplatz von Viana südlich des Flusses Lima gewählt, da dieser neben Parkmöglichkeiten auch über eine kostenlose V/ E - Station verfügt. Aber das Ambiente schreckt uns dann doch etwas ab, da sich direkt gegenüber von den Stellflächen ein Obdachloser eingenistet hat.

Zum Glück fällt mir ein, dass die P4N-App hier ganz in der Nähe noch eine Quinta erwähnt, wo umsonst gestanden werden kann, falls etwas in der Bar verspeist wird. Dann machen wir doch lieber das und brauchen uns auch nichts zum Abendessen überlegen.

 

Die Quinta hat den Namen "Brejuinha - Feel the Nature" und liegt in Alleinlage zwischen Eukalyptusbäumen und an einem kleinen Bach. Es handelt sich um die Zufahrt zur Praia do Rodanho, welcher von der Quinta vielleicht 600 m entfernt ist. Vor dem Barbereich gibt es ausreichend Stellflächen. Wir stellen uns an den Rand und ich gehe in die Bar hinein. Dort frage  ich den jungen Mann an der Theke, ob wir hier über Nacht bleiben können. Natürlich kämen wir auch später gerne zum Essen zu ihm herein. Ja, das wäre alles in Ordnung und er würde sich über uns als Gäste freuen. Toll, der Tag entwickelt sich doch noch gut. Da unsere Hunde schon auf ihre Runde warten, gehen wir mit ihnen an den weiten Sandstrand und genießen die langsam untergehende Sonne. Ein paar Surfer packen gerade zusammen und zwei Fischer stehen zusammen. Sonst ist da nur eine sandige Weite für uns allein. Allerdings gibt es einen uns ärgernden Makel. Die Wege zum Strand sind gesäumt von Klopapierresten, Taschentüchern, K...khaufen und Kondomen. Das ist schon ekelig und hier können wir wieder verstehen, dass hier nachts keine "Freisteher" mehr erlaubt sind.

 

Abends geht es in die Bar und wir werden rundum gut versorgt mit leckeren Hamburgern, Batatas Bravas, kühlem Vinho Verde/ Superbock und als Ausklang Mojitos. Der Abstecher hierher hat sich jetzt schon gelohnt.

 

Mit dem Restaurantschluss gegen 23 Uhr werden die Zufahrtsschranken zum Parkplatz mit separaten Schlössern gesichert und wir verbringen eine relativ ruhige Nacht. Nicht ganz ruhig, da wir in tiefster Nacht von einem Geschrei (Mensch/ Tier?) geweckt werden, welches die zur Quinta gehörenden Hunde zu einem ordentlichen Gebelle veranlasst, was letztendlich auch unsere Miza ansteckt. Am nächsten Morgen werden die Schranken gegen 9.30 Uhr wieder geöffnet, so dass wir kurz danach auch die Quinta verlassen, um den Kernbereich von Viana die Castelo zu erkunden.