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Von Viana do Castelo nach Guimaraes (P)

Von Viana geht es über knapp 75 km nach Guimaraes. Als Stellplatz habe ich einen Parkplatz in der Nähe der unteren Seilbahnstation („Teleforico“) gewählt. Alles läuft gut, bis uns unser Navi unter einer Hochhausdurchfahrt einen nachfolgenden Hang hinauf schickt. Dann sollen wir nach links abbiegen, aber da gibt es nur noch einen für Rad- und Fußgänger reservierten Weg. Statt umzudrehen, welches jetzt die richtige Wahl wäre, fahren wir der neuen Streckenführung des Navis nach. Ja und das wird leider überaus spannend, denn die Straßenbreite verringert sich immer mehr auf unsere Fahrzeugbreite. Da kommen wir ordentlich ins Schwitzen. Es passt aber alles irgendwie und zum Glück treffen wir auf die entgegenkommenden Autos an den passenden Stellen. Wir sind aber froh, als wir endlich den gewählten Stellplatz erreichen. Es ist eine riesige Schotterfläche neben einer V/E-Station und der erwähnten Seilbahnstation.

 

An unserem ersten Tag verschaffen wir uns einen ersten Überblick in Guimaraes. Wir gehen hinüber zur Burg aus dem 10. Jahrhundert und dem benachbarten Herzogpalast aus dem 15. Jahrhundert. Danach kommen wir an einer Klosteranlage vorbei, die jetzt teilweise zu besichtigen ist „Igreja Nossa Senhora do Carmo“ (Tipp: im oberen Stockwerk den hohen Chor besichtigen), während der andere Teil einen Kindergarten beherbergt. Von hier betreten wir dann die zum UNESCO-Welterbe gehörende Altstadt. Und diese ist für uns ein absolutes Highlight unserer Reise. Die alten Gebäude, die schmalen Gassen, die kleinen Geschäfte und dazu die unzähligen Restaurants mit Außengastronomie machen dieses Zentrum sehr lebendig. Da es heute bedeckt ist, werden wir hier auch morgen noch einmal durchstreifen.

 

Unseren zweiten Tag in Guimaraes beginnen wir mit einem Geburtstagsständchen für unsere Atura. Wir denken zum ersten Mal in ihrem Leben an ihren Geburtstag, da sie heute die runde Zahl 10 erreicht. Danach machen wir uns zu einer Tour entlang des hinter dem Stellplatz liegenden Höhenzuges „Penha“ auf. Wir folgen dem als Fuß- und Radweg reservierten Asphaltweg. Es ist hier trotz der stadtnahen Lage sehr ruhig und grün, wobei allerdings immer mehr Neubauten am Hang entstehen, da der Ausblick auf das Zentrum und insbesondere auf den Herzogpalast genial ist. Je höher wir kommen, desto größer und glamouröser werden die Grundstücke und Häuser.

 

Nach unserer Rückkehr zum Wohnmobil knurrt unser Magen, und wir beschließen eine Tapasbar zu besuchen. Unsere Wahl fällt auf das „Sala 141“. Schon kurze Zeit später wissen wir, dass es das für uns perfekte Lokal ist. Wir bekommen ein absolut göttliches Rote-Beete-Carpaccio, sautierte Pilze mit Parmesanspänen, Tacos mit Shrimps und Hühnchen, herrliche Nachos, einen guten Dourowein (Gambeirro) und ein lokal gebrautes Bier. Das Interieur ist modern und hell, der Service nett und von daher wird es uns in bester Erinnerung bleiben.

 

Gut gesättigt geht es danach wieder in die Altstadt. Wir genießen nochmals das quirlige Leben und kommen einem Geheimtipp auf die Spur. Gegenüber des Konvents Santa Clara geht es durch ein Tor hindurch in ein altes Bürgerhaus. Hier folgt man der großen Steintreppe in den 1. Stock und sieht dann zur Rechten ein Barschild mit einer dreisprachigen Einladung. Es ist die gemeinnützige Bar „OLIVEIRA CASTELO GDOC“, die preisgünstige Speisen und ein lautes Kneipenambiente bietet. Wir haben uns nicht hinein getraut, aber hätten wir vorher nicht schon etwas gegessen, wäre es eine interessante Restaurantwahl gewesen (die drei letzten Bilder sind diesem Ort gewidmet).