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Von Osuna nach Guadix (E)

Nachmittags geht es für uns weiter in Richtung der Sierra Nevada. Hin und wieder wehen doch ein paar Böen, so dass die Fahrt etwas anstrengender als erwartet wird. Aber es ist alles noch im ertragbaren Bereich. Vor uns erblicken wir schon bald die mächtigen Berge der Sierra Nevada. Für uns ist es immer wieder unglaublich, hier im doch sehr heißen Spanien auf diese schneebedeckten Hänge zu schauen, und dann die Höhen mit bis zu 3500 m, also deutlich über unserer deutschen Zugspitze.

Entlang der Nordseite folgen wir den Ausläufern der Sierra Nevada bis zu unserem Ziel dem Städtchen Guadix. Hier parken wir auf einer riesigen Schotterfläche neben den eigentlich ausgewiesenen Wohnmobilstellflächen. Wir stellen fest, dass die Wohnmobildichte langsam zunimmt. Um uns herum stehen sicherlich knapp 20 bis 30 weitere Wohnmobile.

 

Gegen 18 Uhr schnappen wir uns unsere Hunde und laufen direkt auf die weithin sichtbare Kathedrale zu, welche wohl über Jahrhunderte in den verschiedensten Stilrichtungen auf- und umgebaut wurde. Östlich davon liegt der wunderschöne arkadengesäumte Hauptplatz von Guadix (Plaza Mayor). Von hier gehen wir vorbei an den alten Burgresten der Alcazaba in Richtung der Attraktion von Guadix. Es sind die jahrtausendealten Höhlenwohnungen, die auch heute noch von vielen Ärmeren und ein paar Reichen bewohnt werden. Es ist ein absolutes Wirrwarr von Grundstücken, so dass es uns oft gar nicht ersichtlich ist, wo die einzelnen Parzellen beginnen oder enden. Aber es ist alles auch sehr zugemüllt, und viele Gebäude sind dem Zerfall ausgesetzt. Wir können verstehen, dass es auf viele Besucher abstoßend wirkt. Zusätzlich treffen wir in der Nähe der Burganlage noch auf ein "Junkie-Meeting". So etwas hält dann auch unsere Begeisterung in Grenzen. Zurück geht es für uns wieder abwärts durch schmale Gassen, die auf einer großen Einkaufsstraße mit vielen verschiedenen Ladenlokalen enden. Das letzte Stück führt uns auf der Promenade am Fluss "Rio Guadix" entlang, der aber heute kein Tröpfchen Wasser führt. Ja, die aus Portugal bekannte derzeitige Trockenheit hat auch Spanien deutlich getroffen.


In Höhe des Stellplatzes mündet ein vollbetonierter Seitenkanal in den Rio Guadix. Diesem folge ich am nächsten Morgen mit meinen Hunden stadtauswärts. Je höher ich dabei komme, desto toller werden die Ausblicke auf und über Guadix hinweg. Hier bekomme ich en Gefühl über die wahre Größe der Kathedrale, Direkt dahinter liegt die Tuffsteinhügelkette, in denen die bis zu 2000 Höhlenwohnungen gegraben sind. Und wiederum dahinter erhebt sich majestätisch die schneebedecke Sierra Nevada. Das ist schon ein richtig tolles Panorama.