· 

Marsleben an der Playa de los Cocedores (E)

Nach unserem Aufenthalt in Murcia fahren wir zurück an die Küste. In der Nähe von Mazarron haben wir uns eine Stellmöglichkeit am Meer ausgesucht. Unterwegs stellen wir fest, dass der Himmel immer gelber wird, Wolken sind genau so wenig wie die Sonne zu sehen. Das kann doch nur Staub aus der Sahara sein! Kurz im Internet gecheckt, ja es macht sich gerade eine gigantische Staubwolke über  Spanien hinweg auf den Weg nach Norden. Und wenn es regnet, bekommt man den sogenannten Blutregen, der alles schön vollsaut. Hier soll es aber erst in zwei Tagen etwas mehr regnen.

 

Der erste Stellplatz am Meer gefällt uns nicht so richtig, so dass wir weiter zu den "Quatro Calas" südlich von Aguilas fahren. Hier stellen wir uns zu vielen anderen Wohnmobilen an den Strandparkplatz der Playa de los Cocedores. Alle ignorieren die aufgestellen Campingverbotsschilder. Es kommt aber auch niemand, um uns wegzuschicken.

 

Da wir bei unserer Atura am gestrigen Tag einen fiesen Hautauschlag rund um einen kleinen Riss am Hinterbein festgestellt haben, bekommt sie nunmehr eine Antibiotikakur. Wir hoffen, dass es sich dann bessert. Um Sie zu schonen, drehen wir hier an den Buchten nur kleine Gassirunden.

 

Gegen Abend sind wir dann endgültig auf dem Mars gelandet. Wir sind umgeben von Orange- und Rottönen, die für unsere Augen auf Dauer echt anstrengend sind. Die Luft ist durchsetzt mit dem ultrafeinen Saharastaub, der sich schön in unsere Schleimhäute und Lungen eingräbt. Zudem ist es draußen sehr warm mit knapp 23 Grad und wir würden gerne unser Wohnmobil durchlüften. Aber daran ist nicht zu denken, es sei denn wir wollen danach eine komplette Innenreinigung durchführen.

 

Am folgenden Dienstag beginnen wir morgens mit leichten Gelbtönen, die zum Abend aber wieder mehr in Richtung Orange zulegen. Unser Wohnmobil staubt auf der windzugewandten Seite ordentlich zu. Auch dieser Tag ist durch das nicht vorhandene Sonnenlicht anstrengend. Aber für Morgen ist der Blutregen angesagt.

 

Und dieser begleitet mich am nächsten Morgen mit einem leichten NIesel auf meiner Gassirunde. Danach sind meine Klamotten von oben bis unten leicht rot gesprenkelt. Unsere Hunden haben die gleichen Sommersprossen. Oje, das kann ja heute heiter werden. Zwei Stunden später regnet es etwas mehr und das Wohnmobil bekommt eine leichte Rotfärbung. Was macht man an solch einem Tag? Wir entscheiden uns für einen Supermarktbesuch. Danach fahren wir an einer Tankstelle eine Waschmaschinenbox an und füllen die noch freie Maschine mit 13 kg Dreckwäsche. Während die Maschine läuft, geht es mit dem Wohnmobil zur Autowaschbox und dort sprühen wir den Michel einmal komplett ab. Jetzt sieht dieser wieder ganz gut aus.

 

Wir entscheiden uns für unser nächstes Ziel. Es wird das Städtchen Ubeda nördlich der Sierra Nevada. Es ist eine "Welterbestadt". Unsere Fahrt führt uns auf dem letzten Teilstück an den Bergausläufern der Sierra de Quesada vorbei. Hier hat sich der Saharastaub anscheindend in Massen abgeregnet. Alles ist mit rotem Staub und Matsch bedeckt. In den Städtchen Huesa und Quesada versuchen die Menschen irgendwie ihre Häuser mit viel Wasser zu reinigen. Aber das Zeug backt echt wie Kleber an den Oberflächen. Beim Blick in den Rückspiegel stelle ich fest, dass unser Wohnmobil auch wieder bis knapp 1 m Höhe rot gefärbt ist. Das bestätigt sich auch bei unserer Ankunft in Ubeda. Insbesondere in unseren Felgen hat sich eine zentimeterdicke Schicht abgelagert.