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La Vall d´Uixó (E)

Nur weg von der Küste ist unsere Devise. Wir wollen landeinwärts fahren, um dem größten Wohnmobiltrubel etwas auszuweichen. In Uixó gibt es, an der Sehenswürdigkeit eines schiffbaren unterirdischen Flusses, zehn große Stellplätze mit einer V/E-Station. Hiervon bekommen wir noch den letzten freien Platz. Später am Abend werden die Spanier noch sämtliche Lücken zufahren und für ein schönes Kuschelcamping sorgen ...

 

Kurz nach unserer Ankunft unterhalte ich mich mit einem Wohnmobilisten aus Potsdam. Er legt mir die Fahrt durch die Höhle ans Herz. Die Tickets können wohl problemlos vor Ort gekauft werden. Somit machen wir uns kurz darauf auch schon auf zum Eingang der Höhle. Die Tickets kosten je Person 14 Euro. Für Senioren gibt es einen Abschlag von 4 Euro. Wir können sofort nach dem Ticketkauf in die Höhle eintreten und bekommen in einem kleinen Boot die zwei letzten Plätze. Im Boot fährt ein spanischsprechender Guide mit, der die ganze Zeit fröhlich vor sich hinbrabbelt. Hin und wieder können wir einen Wortfetzen verstehen.

 

Die "Coves de Sant Josep" sind ein Tropfsteinhöhlensystem durch das ein Fluss fließt, der mit Booten befahrbar ist. Der gesamte Besuch dauert ca. 45 Minuten. Zunächst geht es für uns ca. 800 m in einem Boot durch ein flaches Tunnelsystem, in dem wir oftmals unsere Köpfe einziehen müssen. Unterwegs gibt es die unterschiedlichsten Stalaktiten und Stalagmiten zu bewundern sowie die verschiedensten Färbungen des Wassers. Als ich die ersten Fotos mache, werde ich ermahnt, dass dies nicht erlaubt ist. Danach geht es für uns ca. 250 m zu Fuß über einen Weg weiter, um dann wieder mit einem anderen Boot bis an das Ende des schiffbaren Teils zu fahren und dann wieder in Richtung des Startes zurückzuschippern. Unterwegs bewundern wir u. a. den blauen See, den Saal der Fledermäuse, einen Tümpel mit einem stilisierten Krokodil, eine herabhängende Qualle, die Blumenkaskade und die Kathedrale. Zum Abschluss gibt es auf dem letzten größeren Seebereich noch eine Musik- und Lichtershow. Bei dem einen Konzertstück hören wir Vida la Vida von Coldplay heraus. Die Höhle hat übrigens das ganze Jahr über eine konstante Temperatur von 20 Grad. Ausgestattet mit unseren Corona-Schutzmasken werden wir auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit schön kurzatmig. Aber es ist ein tolles Erlebnis, welches wir jedem empfehlen können.

 

Am nächsten Tag planen wir eine Wanderung in der Umgebung. Ich schlage Vera eine Wanderung über 9 km vor. Da es auch eine längere Tour über knapp 14 km gibt, meint Vera, dass wir doch lieber diese laufen. Wir haben doch den ganzen Tag Zeit.

 

Gegen 12 Uhr starten wir und es geht schon gleich den ersten Hügel hinauf. Zum Glück haben wir heute bedecktes Wetter, so dass wir nicht sofort völllig ins Schwitzen kommen. Aber das wird sich noch ändern...

 

Die Tour ist im "Wikiloc" als landschaftlich interessant, mittelschwierig und mit überwiegend gut belaufbaren Wegen beschrieben. Zudem sind ca. 800 Höhenmeter hoch und auch wieder runter zu überwinden. Diese Tour trotzt uns dann alles ab, was wir in unserem fortgeschrittenen Alter noch zu bieten haben. Die Landschaft können wir nur wenig genießen, da der Weg oftmals aus Geröll- und Felsgestein besteht, wo wir jeden Schritt gezielt auszuführen haben. Die Bergaufstrecken schlauchen uns ordentlich, insbesondere der letzte Teil, welcher uns auf den 583 m hohen "Alt de Pipa" hinaufführt. Danach denken wir, dass es die letzten 2 km gemächlich den Berg hinabgeht. Pustekuchen ....., der Weg geht am Felshang völlig steil in nicht mehr enden wollenden Serpentinen bergab. Eine Teilstrecke ist mit einem Seil gesichert und auch für unsere Hunde schon etwas zu hoch zum Hinabspringen. Ich nehme sie nacheinander auf den Arm und setze sie tiefer wieder ab. Und wäre das alles nach knapp 13 km nicht schon genug, hören wir dann aus dem Tal noch Salutschüsse einer Veranstaltung. D. h., wie aufmerksame Leser schon wissen, "Alarmstufe Rot" für unsere MIza. Angeleint müssen wir sie hinter uns herziehen. Völlig bedient und körperlich wirlich ausgelaugt, erreichen wir nach knapp 6,5 Stunden Gehzeit unser Wohnmobil. Was für eine Tour! Vera hat es ordentlich im Rücken und an den HÜftbeugern, bei mir schmerzt ziemlich stark mein linkes Knie. Wir müssen bei der Wahl unserer Wandertouren vorsichtiger werden...