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Von Sueca nach Valencia (E)

Eins vorweg, Valencia ist ein Topp-Tipp und bei sonnigen 25 bis 26 Grad natürlich unvergesslich!

 

Wir wählen als Stellplatz einen öffentlichen Hafenparkplatz ca. 200 m hinter dem riesigen "Marina Beach Club". Dieser Parkplatz kostet je 24 Stunden 5 Euro und bietet einem dafür ein gutes Gefühl der Sicherheit, da ein reges Treiben herrscht und auch Überwachungskameras installiert sind. Neben uns stehen hier noch weitere fünf Wohnmobile und ein Wohnwagengespann aus Estland.

 

Unsere erste Tour führt uns an den Kaianlagen des Hafens entlang auf ein optisch auffälliges kubisches Gebäude zu. Es ist das "Veles y Vents", welches vom britischen Architekten David Chipperfield als Veranstaltungszentrum für das Rennen um den America´s Cup 2007 entworfen und gebaut wurde. Heute sind hier verschiedenste Restaurants integriert. Danach stoßen wir auf offene große ehemalige Lagerhallen (Tinglados), welche jetzt u. a. zum Skaten und Rollschuhfahren genutzt werden. Zwischen den Hafenhallen steht die sehenswerte Skulptur "Pamela" vom spanischen Künstler Manolo Valdés. "Pamela" steht hierbei nicht für einen Frauennamen, sondern für einen Hut mit breiter Krempe. In dem davorliegenden Hafenbecken bestaunen wir einige größere Yachten. Als Nächstes schauen wir uns den Stadtstrand Valencias an, den Playa de las Arenas. Der ist extrem lang und hat eine wahnsinnige Breite mit einem absolut genialen Feinsand. Allerdings tobt dementsprechend in den angrenzenden Bars und Restaurants auch das Leben. Am heutigen Nachmittag treffen wir hier auf eine stattliche Anzahl an Bayern München Fans, die sich auf das abendliche Spiel im nördlich liegenden Städtchen Villareal "vorbereiten". Für uns geht es zurück zum Wohnmobil, in dem wir mitten in der Nacht unsanft geweckt werden. Unsere Hunde schlagen ordentlich an und als wir einigermaßen wach sind, spähen wir aus unserem Wohnmobil. Bei dem neben uns stehenden alten holländischen Wohnmobil klopft ein jüngerer Mann mit der flachen Hand kräftig auf die vordere Beifahrertür. Es ist 3.30 Uhr und er scheint ordentlich einen intus zu haben. Gehört er jetzt zur holländischen Wohnmobilbesatzung? Da sich dort aber keine Tür öffnet, trollt er sich alsbald mit wankendem Schritt.

Am nächsten Morgen genieße ich mit unseren Hunden den breiten Sandstrand. Danach kommt unser holländischer Nachbar aus seinem Wohnmobil, und wir sprechen über den nächtlichen Besuch. Der "Klopfer" gehörte definitiv nicht zu ihnen, sie sind eine Familie mit zwei kleinen Kindern. Am nächsten Tag planen sie mit der Fähre nach Mallorca überzusetzen. Das ist interessant, wir sind gespannt, wann unsere erste Fährfahrt stattfinden wird.

 

Unser Plan für heute ist es, zu Fuß das Zentrum von Valencia zu erlaufen, da wir die Hunde nicht allein lassen möchten. Bevor es losgeht, checke ich das Ergebnis des Bayern-Spiels in Villareal, auweia ... beim Außenseiter krachend verloren.

Gegen 11 Uhr machen wir uns auf den Weg. Zuerst suchen wir den Einstieg, in die als Grünzug umgewandelte ehemalige Rambla des Valencia früher durchfließenden Flusses Turia. Dieser wurde aus Überschwemmungsgründen komplett umgeleitet und das nunmehr nutzlose Flussbett in einen Park überführt. Leider gibt es unterwegs diverse Knallgeräusche, so dass unsere Miza schon nach knapp 1 km gerne wieder umkehren würde. Aber da muss sie jetzt leider durch. Wir erreichen den Park in der Rambla und sehen quer gegenüber schon ein erstes besonderes Bauwerk Valencias, die blauverkleidete Agora-Veranstaltungshalle (Caixaforum). Dahinter geht es dann Schlag auf Schlag weiter mit einer Reihe futuristischer Bauten: das 3D-Kino/ Planetarium, dann das Wissenschaftsmuseum und schließlich noch ein multifunktionelles Opern-, Theater- und Konzerthaus. Dies alles ist eingerahmt von Wasserbecken, die punktuell Skulpturen zeigen. Nachdem wir diesen Gebäudekomplex hinter uns gelassen haben, geht es für uns noch ein Stück in der Rambla weiter, bis wir diese in Richtung des pulsierenden Stadtzentrums verlassen. Sogleich fallen uns wirklich schöne Bars und Restaurants ins Auge., die uns zur prächtigen Markthalle "Colon" führen. Das Gebäude ist ein gastronomischer Hotspot. Von hier steuern wir das gotische Gebäude der Seidenbörse an. Gegenüber liegt die quirlige zentrale Markthalle Valencias, die insbesondere Lebensmittel anbietet. Nach diesen ersten 7 km zu Fuß bei 26 Grad beschließen wir nun irgendwo einzukehren, um uns und unseren Hunden eine Pause zu gönnen. Wir wählen das "Bar und Kitchen", welches über einen schönen und ruhigen Außenbereich verfügt. Bestellt werden valencianischer Sauvingnon Blanc,, kühles Fassbier, Bratkartoffelsschnitze, Guacemole mit Chips, ein grandioses Lachs-Tataki. sowie zum Abschluss Cafés. Das alles genießen wir über knapp 1,5 Stunden bevor wir uns dann zum kurzen Weg zur Kathedrale aufmachen. Von dieser geht es in Richtung des sehenswerten Bahnhofs mit der direkt danebenliegenden großen Stierkampfarena. Damit sind wir an unserem Besichtigungsende angelangt. Ich gehe noch in den nächsten "Bijou Brigitte"-Laden, um mir Haarreifen für meine zunehmend langen Haare zu kaufen. Hier werden wir auf Grund unserer süßen Hunde von einer deutschsprechenden Angestellten angequatscht. Sie stammt aus Venlo und kennt daher auch gut unsere Mönchengladbacher Heimat. Jezt wohnt sie schon seit Ewigkeiten auf dem Land bei Valencia und betreut mehrere Filialen vorgenannter Kette an der Costa Blanca. Witzig ist, dass sie gerade einen Renault Master ausbaut, um auch etwas die "Roadtrip"-Kultur zu genießen. Da liegen wir ja voll auf einer Wellenlänge! Unser Rückweg führt uns wieder durch die Rambla und gegen 18 Uhr erreichen wir unser Wohnmobil. Schnell machen wir unseren hungrigen Hunden ihr Abendessen, damit sie sofort danach in wilde Träume über ihren Tag in Valencia fallen.