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Von Geisingen nach Kluftern (D)

Unser nächstes Ziel ist der ca. 4 km nordöstlich von Friedrichshafen liegende Ort Kluftern. Hier haben wir für drei Tage eine Ferienwohnung im alten Bahnhofsgebäude gemietet. Der Check-In erfolgt automatisiert über eine Schlüsselbox mit Code. Von hinten betreten wir vis-a-vis zum Gleis die Ferienwohnung im Erdgeschoss. Uns erwarten drei kleine Räume sowie ein großes Bad. Bei großer Hitze räumen wir unseren Michel aus, um ihn vor der Inspektion noch etwas durchzuputzen. Gegen Abend gehen wir eine kleine Runde um Kluftern.

 

Am nächsten Tag besuchen uns unsere Tübinger Freunde Jutta und Peter. Mit in Kluftern gekauften Brezeln, Schoko-Croisants und Erdbeeren feiern wir in dem Gleis zugewandten Hof unser Wiedersehen. Danach öffnen wir zum Anstoßen unsere aus der Beaujolais-Region mitgebrachte Magnum-Flasche Roséwein. Hin und wieder werden unsere Gespräche von den vorbeirauschenden Fern- oder den haltenden Regionalzügen beschallt. Nach unserer Stärkung bringe ich mit Peter unser Wohnmobil zur Fa. Wochner ins benachbarte Markdorf. Danach beschließen wir bei knapp 29 Grad Außentemperatur den Ortsrundweg von Kluftern anzugehen. Zunächst kommen wir auch gut voran. Aber nach knapp 2 bis 3 Kilometern beschließen wir den Weg abzukürzen und erst einmal den Eisverkauf Conte in Efrizweiler aufzusuchen. Hier gibt es für Peter einen "ordentlichen" Frucht-Eisbecher, während Jutta, Vera und ich es bei Kugeleis aus der Waffel belassen. Anschließend geht es für uns noch zum kleinen ehemaligen Schloss, bevor wir zum Bahnhof zurückkehren. Am Abend suchen wir gemeinsam die Ratsstube in Kluftern auf und setzen uns in den gut gefüllten Außenbereich. Es gibt die örtliche schwäbische oder alternativ die arabische (syrische) Küche. Wir wählen die arabischen Gerichte und bereuen dies nicht. Es  schmeckt ausgezeichnet. Ein toller Tag endet in einer beginnenden lauen Nacht. Wir verabschieden uns von Jutta und Peter. Die Beiden haben morgen noch einen Geburtstagsbesuch in Überlingen auf dem Programm, um dann weiter nach Basel durchzufahren. Sie sind halt Rentner und haben infolgedessen auch viel Freizeitstress. Gegen 23.30 Uhr schließt Vera draußen den Holzfensterladen und fragt mich, ob ich auch noch mit rauskomme, denn die zwei Frauen aus der benachbarten Ferienwohnung hätten sie noch auf einen Plausch eingeladen. Wir hatten diese kurz am Morgen gesprochen, da waren sie auf dem Sprung zu ihrem Seminar nach Kurt Tepperwein, gehalten von einer schon recht alten aber überaus vitalen Gerlinde Maier. Es geht um ein ganzheitliches Leben und eine damit verbundene Bewußtseinserweiterung. Es müssen gute Ansätze sein. Die beiden Frauen (Karin und Sylvia) versprühen eine wahnsinnige Lebensfreude. Nun gut, ich bin zu müde, Vera setzt sich mit raus, wird auch noch mit Fenchelgemüse bekocht und hat einen witzigen Tagesabschluss.


Der nächste Tag plätschert so dahin. Morgens fahre ich mit dem Fahrrad zur Fa. Wochner hinüber. Ein drittes Solarmodul wird gerade montiert und unsere zusätzliche Mängelliste wird abgearbeitet. Allerdings nicht alles, da Ersatzteile der Fa. Dometic immer noch nicht eingetroffen sind. Am Nachmittag hole ich den Michel ab. Der Servicetechniker hat dankenswerter Weise auch noch die Gasprüfung erledigt. Da gegenüber vom Bahnhof die sehr alte Wirtschaft "Gehrenbergblick" liegt, beschließen wir unser Abendessen dort einzunehmen. Als wir den Gastraum betreten, ist ein Paar vor Ort, welches alsbald aber geht. Jetzt sind wir allein mit der Gaststättenwirtin und ihrem Sohn. Sie erzählt uns, dass früher natürlich viel mehr los war. Die zwei vorhandenen Kegelbahnen waren durchgehend gut besucht, es gab mehrere Stammtische. Heute wäre die Kegelbahn nur noch gerade viermal im Monat gebucht und der letzte Stammtisch wäre auf Grund der Altersdynamik von acht auf vier Personen geschrumpft. Glücklicherweise erwischen wir aber heute einen lebhaften Tag.. Es kommen noch zwei weitere Paare zu uns in den Gastraum, eine Kegelbahn wird bespielt und in einem weiteren Raum treffen sich Eisenbahnerfreunde. Wir fühlen uns hier wohl und genießen die gute schwäbische Küche zu moderaten Preisen. Also bitte mal vorbeischauen, es lohnt sich.