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Hydraulische Hubstützen am Wohnmobil

An unserem Wochner Mujaro ist eine Hubstützenanlage der Fa. E+P Hydraulics verbaut. Die Bedieneinheit ist am Einstieg montiert, eine Fernbedienung besitzen wir nicht. Das System bringt das Fahrzeug entweder automatisch in die Waage, oder aber, wenn das Gelände zu uneben ist, sind die Stützen manuell anzusteuern.

 

Ob solch ein Hubstützensystem nützlich ist, muss jeder für sich selbst beantworten. Prinzipiell kann auch fast immer mit Auffahrkeilen gearbeitet werden. Wir haben aber festgestellt, dass es für uns eine super Sache ist, da wir oft und gerne unseren Stellplatz wechseln. Auch stehen wir gerne etwas abseits und dies sind dann zumeist die Plätze, die auch uneben sind. Aber per Knopfdruck stehen wir auch dort dann ratzfatz gerade.

 

Knapp zwei Jahre war alles gut. Aber Anfang Mai habe ich festgestellt, dass die hintere linke Stütze nicht mehr lotrecht, sondern etwas geneigt ausfährt. Zuerst vermutete ich, dass sich die Schrauben am Stützenhalter etwas gelöst haben. Da dort aber kein Spiel zu sehen ist, gibt demnach der am Chassis befestigte Stützenhalter etwas nach. Vermutlich habe ich diesen aus folgenden Gründen überlastet. Erstens habe ich mich beim manuellen Ansteuern der Stützen nie an die Vorgaben von E+P gehalten. Diese empfehlen zunächst die vorderen Stützen bis zu einem leichten Anheben des Fahrzeugs auszufahren. Danach sind die hinteren Stützen dran, ebenfalls bis sich das Fahrzeug etwas in die Höhe bewegt. Danach sollte nach und nach die weitere Ausrichtung links, rechts sowie vorne und hinten vorgenommen werden. Ich habe natürlich immer nur per Gefühl die Tasten einfach gedrückt und geschaut, wie das Fahrzeug reagiert. Manchmal habe ich die Stützen sofort bis zum Anschlag ausgefahren und natürlich auch versucht, an wirklich sehr unebenen Stellen noch die Waage zu erreichen. Teilweise habe ich dazu zusätzliche Holzkeile verwendet, die prinziell gut sind, da damit zusätzlich Höhe unter den einzelnen Stützen gewonnen wird. Zweitens stand bei uns oftmals die Vorderachse in der "Luft", und einmal habe ich sogar die linke Hinterachse in die "Luft" gehoben. Dieses in die "Luft" heben war aber ein großer Fehler.

Bei dieser Vorgehensweise steht das Fahrzeug nur noch auf den Stützen, die aber schmaler zusammenstehen, als die eigentiche Bereifung. Wenn jetzt durch Wind oder durch den unebenen Untergrund eine weitere horizontale Kraft am Fahrzeug zerrt, muss auch die Halterung diese Kräfte aufnehmen können. Dies war hier bei uns aber nicht mehr der Fall. Ob das jetzt an einem Materialfehler am Halter liegt oder dieser wirlich überlastet wurde, wird Ende Juli bei E+P Hydraulics in Elsdorf geklärt.

Mein Fazit zur Hubstützenanlage lautet daher:

"Ja, diese ist sinnvoll und hilft bei einem oftmaligen Stellplatzwechsel. Die Bedienung sollte aber mit Bedacht erfolgen. Die Räder sind möglichst nicht in die "Luft" zu heben, und falls doch, sollten diese ggf. mit Holzkeilen unterfüttert werden."