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In die Rockhal nach Belval in Esch-sur-Alzette

Nach unserer morgendlichen Runde noch einmal um den Bitburger Stausee fahren wir gegen Mittag die knapp 100 km nach Luxemburg. Dort steuern wir den Ort Esch-sur-Alzette an, genauer das Konversionsgebiet Belval. Hier ist in den letzten Jahren ein modernes Universitäts- und Wohnviertel auf dem ehemaligen Gelände eines Stahlwerks entstanden. Allerdings hat bisher niemand an uns Wohnmobilisten gedacht. In unmittelbarer Nähe gibt es eigentlich nur Pkw-Parkplätze, die zudem schon fast vollständig belegt sind. Wir wählen schließlich den direkt an der Bahnstrecke neben einem Busbahnhof liegenden Parkplatz. Da die Parkplätze recht kurz sind, und wir nicht bis auf den Gehweg ragen möchten, stellen wir uns längs über vier Parkplätze und werden schon in der nächsten halben Stunde gebeten, uns doch lieber mit Überhang nach vorn und hinten auf einen normalen Parkplatz zu stellen. Auf dem Parkplatz herrscht tagsüber ein reger Verkehr, da direkt benachbart eine Schule liegt.

 

Bei sonnigen 21 Grad (!) erkunden wir den neu entstandenen Stadtteil Belval. Von dem ehemaligen Stahlwerk wurden einzelne Elemente erhalten und wunderbar saniert. Getrübt wird dieses aber dadurch, dass viele Neubauten sehr nah an die alten Elemente heranrücken und somit alles dicht und eng bebaut erscheint. Es ist nett, aber kein Vergleich zum für uns viel schöneren Gelände des Landschaftsparks in Duisburg, welches demgegenüber mit seiner Weitläufigkeit besticht. Alles in allem ist dies eigentlich kein Ort für uns.

 

Unser Grund hier zu verweilen ist das abendliche Konzert einer unserer Lieblingsgruppen Sigur Rós. Seit Ende 2012 begleitet uns die mystisch melancholische Musik dieser isländischen Gruppe um den charismatischen Frontmann Jónsi, der neben seiner besonderen Stimme auch dafür bekannt ist, dass er seine E-Gitarre zeitweise mit einem Cello-Bogen bespielt. Die Show beginnt kurz nach 20 Uhr und endet inklusive einer 20minütigen Pause gegen 22.30 Uhr. Es ist ein begeisterndes Ereignis, aber mit schätzungsweise 1500 Personen auf engem Raum auch gefühlt 50 Grad warm. Uns rinnt der Schweiß in Strömen den Nackenn herunter. Was soll es? Solange wir es noch fühlen und erleben können ist es toll, auch wenn einem mit jedem Lebensjahr mehr das lange Stehen zusetzt.

 

Zurück am Wohnmobil entscheiden wir uns dazu, nicht hier auf dem quirligen Parkplatz, sondern an einer ruhigen Stelle zu übernachten. Aber dazu mehr im nächsten Blogartikel.