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Von Torredembarra nach Alcañiz

Da uns ab Tarragona die Mittelmeerküste nur wenig reizt, entschließen wir uns zu einem weiten Abstecher ins spanische Hinterland. Hier ist unser heutiges Ziel Alcañiz, welches wir gegen 17 Uhr erreichen. Der von uns angefahrene kostenlose kommunale Wohnmobilstellplatz (ca. 20 Parkmöglichkeiten) ist fast vollständig gefüllt. So sind wir froh noch einen der wenigen freien Plätze zu ergattern. Überwiegend Franzosen und ein paar Deutsche prägen das Klientel. Auf Grund unseres Sprinter-Wohnmobils werden wir von einem Paar angesprochen, die mit einem Hymer Sprinter Allrad plus Autoanhänger unterwegs sind. Wir tauschen uns nett aus und erfahren, dass der Stellplatz bis gestern noch wenig genutzt war. Sie sind selbst ganz verwundert über den Andrang. Unser erster Spaziergang führt uns dann hinunter zum Fluss Guadalope, an dem schöne Wege angelegt sind. Das fussläufig entfernte Stadtzentrum haben wir für morgen eingeplant, da uns ein sonniger Tag vorhergesagt wird.

Der nächste Morgen beginnt mit einer hektischen Betriebsamkeit auf dem Stellplatz. Viele Franzosen haben diesen anscheinend nur als Stopover angefahren, um nun schnell die V/E-Station zu nutzen, damit es weitergehen kann. Als wir mit unseren Hunden startklar zur Stadtbesichtigung sind, sind gerade mal noch vier Wohnmobile da. Wir sprechen noch einmal kurz mit dem deutschen Hymerpaar und vertagen uns auf den nächsten Stellplatz, da ihr Weg sie wohl auch zu unserem nächsten geplanten Halt in Teruel führen wird. Danach geht es über eine kleine Fußgängerbrücke über den Guadalope hinweg und dann in den Gassen aufwärts zur Kirche Santa Maria la Mayor. Dies ist ein wahrlich imposantes barockes Bauwerk mit einem wunderschönen Lichteinfall über eine zentrale Kuppel. Direkt angrenzend liegt die Plaza de Espana, mit dem Renaissance-Rathaus und der Warenbörse "Lonja". Aus dem Eckcafé kommt eine Frau auf uns zugeschossen und möchte etwas über unsere Miza wissen. Das wäre so ein schöner Hund, hören wir zumindest aus dem spanischen Geplapper heraus. Von der Plaza de Espagna geht es einen weiteren Hügel hinauf zu der Burganlage des Calatrava-Ritterordens. Diese wird heute als Parador Hotel genutzt.

 

Natürlich bietet der Burghügel herrliche weite Blicke in die Landschaft. Zu Zeiten des aragonischen Königreiches gehörte Alcañiz mit zu den wichtigsten Orten. Sie gilt auch als Stadt der Eintracht, da sich hier im 15. Jahrhundert jeweils drei Vertreter aus den Königreichen Aragon, Katalonien und Valencia auf einen gemeinsamen Vertreter einigten. Wir verlassen die Burganlage und gehen hinunter zu einer kleinen Kaskade am Guadalope. Von hier folgen wir dem Flusslauf bis zu unserer Startbrücke und kehren vorbei am Brunnen der 72 Ausläufe (!) zurück zum Wohnmobil. Das war eine wirklich schöne Rundtour, also einen Daumen hoch für Alcañiz.