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Von Vera nach Salobrena

Heute geht es für uns nach Salobrena an die Costa Tropical. Es herrscht ein böiger Wind von bis zu 60 km/h, und unser Michel wackelt und schaukelt sich durch die Gegend. Kurz vor Castell del Ferro habe ich keine Lust mehr, da ich weiß, dass es dort über eine besonders windige Passage geht. Wir fahren kurz raus in einen Küstenort und checken das Wetter. Es wird auch zum Abend nicht besser werden, also lieber langsam weiter schleichen.

Gegen 15 Uhr sind wir in Salobrena und steuern den großen asphaltierten Parkplatz an der Avenida de Andalucia an. Dieser ist auch schon von ca. 20 Wohnmobilen frequentiert, so dass wir uns im vorderen Bereich dazu gesellen. Unsere erste Runde führt uns zum knapp 200 m entfernten Strand. Dieser ist recht dunkel und kiesig. Wir haben den Strand für uns und unsere Hunde allein und gehen bis zur Nordspitze, an der ein Fluss in das Meer mündet. jenseits der Mündung sehen wir etliche Surfer. Danach geht es für uns auf dem Fussgängerbereich vor den Appartementanlagen zurück.

Als wir fast beim Wohnmobil sind, sehen wir, dass aus dem benachbarten Kastenwagen ein weiß-schwarzer Hundekopf aus der geöffneten Schiebetür heraus schaut. Danach geht alles sehr schnell, Miza bellt, der sichtbare Hund bellt, dahinter drängelt noch ein Hund und dann quetschen sich beide an einer Art Tisch vorbei ins Freie. Mit Schrecken erkennen wir, dass es sich bei den Hunden um eine "Kampfhundart" handelt (wahrscheinlich American Staffordshire). Miza ist zum Glück nicht an der Leine, die beiden Hunde haben sie auf dem Kieker und folgen ihr. Sie gibt Gas und haut vor ihnen ab. Dann kommen die Hunde zu Atura, einer dreht gleich wieder ab, der zweite schnappt nach ihr. Vera und ich schreien "Stopp", Vera schmeißt die Leine nach dem größeren Hund, die Besitzerin der Hunde flitzt hinter ihren Hunden hinterher und ruft immer "No", kurz danach ist auch noch der Besitzer mit dabei. Er schnappt sich den größeren Hund (wohl ein Rüde). Die Besitzerin sagt noch, dass der andere Hund harmlos ist (wohl eine Hündin), während dieser immer noch versucht Miza einzuholen. Dann haben die Besitzer auch diese zu fassen bekommen und wir können auch unsere Miza zu uns rufen. Was für ein Schreck? Bei Kampfhunden malt man sich immer ein furchtbares Szenario aus und da die Besitzer auch total konfus waren, denken wir, dass der Rüde nicht ohne ist. Wahrscheinlich hat der aber mehr Stress mit anderen Rüden als mit unseren Hündinnen. Es ist gut ausgegangen und das ist das Wichtigste.

 

Am nächsten Tag erkunden wir Salobrena. Wir laufen diesmal am Strand südwärts. Dann erhebt sich der Felsen vor uns, auf dem wesentliche Teile Salobrenas - einschließlich der Burg - errichtet wurden. Den Burgberg besteigen wir über eine Vielzahl an Treppenstufen. Oben angekommen haben wir einen wunderschönen Blick über den Strand und das heute türkisblaue Meer. Die letzte Gasse endet in der alten maurischen Burganlage, die wir aber nicht besichtigen (keine Hunde erlaubt). Wir gehen die blumengerankten Gassen wieder langsam hinunter. Die Altstadt hat schon etwas, aber je weiter wir nach unten kommen, desto hässlicher wird der restliche Kernbereich Salobrenas.  Durch landwirtschaftliche Flächen hindurch schlendern wir wieder zurück zum Wohnmobil. Hier können die Hunde jetzt ihre Mittagszeit genießen, und wir gehen in eine spanische  Tapasbar. Dort bekommen wir je Getränk eine Tapas nach unserer Wahl dazu. Das Angebot umfaßt ca. 32 verschiedene Tapas. Nach 8 Getränken und 8 dazugehörigen Tapas wird uns die Rechnung präsentiert (23,40 Euro!). Das ist ein unschlagbares Preis-/ Leistungsverzeichnis. Die Tapasbar heißt übrigens "La Galera".

 

Beide Nächte verlaufen ruhig und angenehm. Salobrena können wir für Wohnmobilisten mit Hund uneingeschänkt empfehlen. Es gibt diverse Möglichkeiten mit dem Wohnmobil gut zu stehen. Ein Tipp ist sicherlich auch der Schotterparkplatz direkt am südlichen Strandende. Dieser war auch jetzt gut besucht. Unser heutiger Abfahrtsmorgen beginnt mit einem anhaltenden Regen. Mal schauen, wo wir heute Abend übernachten.