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Eine unerwartete Überraschung - Casares

Nach dem schönen Aufenthalt in Salobrena fahren wir weiter westwärts. Da wir vor zwei Jahren in La Cala de Mijas waren (einen lieben Gruß an Marille und Franz), erinnern wir uns an die kostenlose V/E-Station. So machen wir dort unseren mittäglichen Stopp und entsorgen  unsere Abwässer und nehmen etwas Frischwasser auf. Der an einem riesengroßen Parkplatz liegende Wohnmobilbereich ist sehr gut besetzt (100 Wohnmobile, oder mehr?). Beim Wassertanken spreche ich kurz mit einem Franzosen. Ich sage ihm, dass wir auf dem Weg nach Marokko sind. Das ist auch sein Plan. Allerdings ist es für ihn die fünfte Überfahrt. Er erklärt mir, dass Marokko nicht teuer ist und ihm die freundlichen Menschen total ans Herz gewachsen sind. Mal schauen, ob dies auch unser Résumé sein wird.

 

Knapp 8 km weiter haben wir unsere Übernachtung geplant. Es ist ein kleiner Parkplatz an der Playa de Calahonda. Um dorthin zu gelangen, fahren wir durch ein äußerst exklusives Wohngebiet. Auf dem kleinen Parkplatz steht bereits ein Deutscher und ich parke direkt neben ihm ein. Auf meine Frage, ob ich ihn störe, kommt folgende knappe Antwort: "Auch nicht mehr als Andere" Und dann klappt auch schon die vorher offene Wohnmobiltür vor mir zu. Da die Parkbuchten äußerst eng sind, finde ich es schon jetzt nicht so toll. Aber erst einmal gehen wir den Strand entlang bis zum Hafen von Cabopino. Es ist ein äußerst kleiner Yachthafen mit vielen Restaurants und verschiedenen Hotelanlagen drum herum. Es ist schon alles sehr fein, wir merken, dass Marbella in Reichweite ist.

 

Zurück am Wohnmobil merken wir, dass unser freundlicher Nachbar startklar zur Abfahrt ist. Wenn er wüßte, dass wir auch nicht bleiben ...?
Jedenfalls packen auch wir zusammen und fahren ab. Am Eingang zum Hafen von Cabopino gibt es noch einen großen Schotterparkplatz. Wir halten auch dort und überlegen, ob wir jetzt hier übernachten. Nachdem ich aber alle Kommentare von P4N durchgelesen habe, verlassen wir auch diesen Platz (Bettler, nächtlicher Verkehr, seltsame Gestalten usw.). Jetzt geht uns dieser Küstenstreifen doch etwas auf die Nerven, und wir fahren einen kommunalen Stellplatz etwas ab von der Autobahn an. Es ist der heute überaus windige Ort Casares, welcher aber so pittoresk innerhalb eines felsigen Höhenzuges liegt, dass wir mit unserer Wahl mehr als zufrieden sind. Der Stellplatz liegt kurz vor Casares an einem Aussichtspunkt, ein Niederländer ist bereits vor Ort. Unser ersten Spaziergang führt uns etwas hangabwärts und oben über unseren Köpfen sehen wir viele Greifvögel kreisen. Das werden doch nicht etwa wieder die Gänsegeier sein, sagt Vera. Doch so ist es, hier lebt wieder wie in der Extremadura eine größere Population.

Am nächsten Tag nehmen wir die am Wohnmobilstellplatz beschriebene Rundwanderung von knapp 5,3 km in Angriff. Sie beginnt aber schon am Anfang mit einer Schwierigkeit, da der ansässige Schafbauer den Hauptweg gesperrt hat. Wir nehmen eine kleine Umleitung und kommen aber wieder auf den ursprünglichen Weg. Oftmals geht es an riesigen Herdenschutzhunden vorbei, besonders interessant wird es an einem Grundstück, wo uns ein Prachtexemplar bei offenem Tor erwartet. Erst spät erkennen wir, dass auch dieser mit einer Leine gehalten wird. Wir gehen eine weite Runde hangabwärts n der Landschaft und kommen dann langsam zum Schluchtenanstieg nach Casares. Leider gibt es auch hier dann plötzlich wieder eine Zaunabsperrung für Schafe. Da nicht beschildert ist, ob wir hindurch gehen dürfen oder nicht, versuchen wir einen anderen Weg zu finden. Wir haben aber keine Chance, immer wieder blockiert ein Zaun den ungefähr richtigen Weg. Entnervt kommen wir ohne Schluchtenanstieg ungefähr an unserem Startpunkt zurück. Vom Ort Casares haben wir somit leider nichts gesehen.