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Von Erfoud nach Merzouga zur Erg Chebbi

Heute geht es für uns ca. 60 km an den Wüstenstreifen der Erg Chebbi, der sich auf ca. 18 km Länge und 9 km Breite erstreckt. Hier ist für Touristen die Retortenstadt Merzouga entstanden, um sämtliche Wüstenaktivitäten vor Ort anzubieten (Kamelreiten, Musik und Essen zwischen Berberzelten, Quad-/ Buggy- und 4x4-Touren, Sandsurfen usw.). Natürlich gibt es auch die Infrastruktur für Wohnmobilisten, d. h. mehr als 20 Camping- und Stellplätze reihen sich aneinander. Wir wählen den Platz "Haven La Chance", passieren auf einer sandigen Strecke das Haupthaus und stellen uns mit direkter Sicht auf die Sanddünen zu Do und Gerd, die natürlich schon einige Zeit vor uns angekommen sind.

 

Nach einer herzlichen Begrüßung einer deutschsprechenden Frau, dass Hassan sehr erfreut ist, uns zu sehen (dieser steht wohl in Verbindung mit den vorherigen Stellplatzbetreibern in Erfoud) und dem Hinweis, dass am Wüstenrand eine Hündin drei Welpen großzieht, geht es für uns bei einem kurzen Spaziergang in die Wüste hinein. Das ist ein tolles aber auch anstrengendes Erlebnis, da der Feinsand uns schön einsacken lässt. Für unsere vierbeinigen Begleiter ist das natürlich gar kein Problem, insbesondere Miza dreht ordentlich auf.

 

Zurück am Wohnmobil schaut Vera sich die süssen Hundewelpen genauer an, und Gerd und ich widmen uns mal wieder seiner Sat-Antenne. Meine empfängt sofort wieder deutsches Fernsehen, bei ihm verstellen wir mehrmals den Skew-Winkel bis zumindest "Servus TV" erscheint. Da uns Merzouga nicht reizt, treiben Vera und ich uns nur in der Nähe des Stellplatzes herum. Wir gehen über die westlich angrenzenden Schotterflächen und schauen uns die am Rand verweilenden Dromedare an, die insbesondere beim Sonnenauf- und -untergang die Touristen über die Sanddünen tragen. Die größte Düne ist in direkter Nähe von Merzouga mit ca. 100 m Höhe.

 

Da Gerd viel mit dem Fahrrad unterwegs ist, erhält er von uns einen Sonderauftrag. Wir benötigen eine Sprühflasche für unsere Trenntoilette, in die wir unseren Essigreiniger einfüllen können. Er lernt den Ausdruck "Raschaschah", beim Translator höre ich gerade nur "Raschen". Egal, nach harter Verhandlung ersteht er in einem Stickerladen das gebrauchte Objekt unserer Begierde und übergibt uns dies zu dem moderaten Preis von 30 Dh.

An der Wüste blicken wir nach dem Sonnenuntergang in einen wunderbaren Sternenhimmel. Später ertönen dann zusätzlich noch die Trommeln der Berber, die an den Feuerstellen ein paar Touristen erfreuen.  Es ist für uns hier insgesamt eine sehr friedvolle, aber durchaus auch staubige Zeit. Vera und mich plagt ständig ein Reizhusten. Und dort wo es blüht, läuft mir - wie bei meiner gewohnten Birkenallergie - die Nase.