· 

Von Zagora nach Foum Zguid

Kurz nach Verlassen des Campingplatzes halten wir noch im Zentrum von Foum Zguid an und kaufen Wasser und Gemüse ein. Danach folgen wir der Nationalstraße N12 westwärts. Diese liegt zwischen Höhenzügen in einem ausgetrockneten Schottergebiet. Nur wenige Arganbäume gedeihen hier noch. Somit sehen wir auch nur wenige Ziegen und Dromedare unterwegs. Auch der Verkehr ist sehr übersichtlich, so dass es eine angenehme Fahrt ist. Während unserer Fahrt halten wir auf einem Schotterfeld und gehen etwas mit den Hunden. Weit kommen wir aber nicht, da überall zwischen den Steinen, die widerlich pieksenden Dornenkügelchen liegen. Selbst unserer Miza ist das zuviel, und die stört sich an sowas wirklich erst spät.

 

Kurz vor Foum Zguid sehen wir an einer Abzweigung die Polizei stehen, also fahre ich langsam heran, halte schön am Stoppschild und biege dann nach Betätigung des Blinkers nach links ab. Trotzdem sollen wir rechts ran fahren. Ein junger Mann fragt nach unseren Pässen, die bellende Atura wird von Vera nach hinten weggesperrt, und ich krame die Pässe hervor.  Sie fragen, wohin wir fahren wollen (Camping Palmerie von Rachid), wie lange wir dableiben (2 oder 3 Tage) und weisen danach darauf hin, dass wenn irgendetwas ist, wir uns an sie wenden sollen. Sehr nett das Ganze, aber als Deutscher wird man bei so viel Fürsorge schon mißtrauisch. Warum fragen und sagen die sowas?

 

Knapp 10 Minuten später erreichen wir den Campingplatz, natürlich haben sich Do und Gerd bereits wieder gemütlich eingerichtet. Der Platz gefällt uns allen sehr gut. Es gibt viele bewässerte und gepflegte Grünbereiche. Wir stehen wunderbar unter hohen Palmen und haben trotzdem fast den ganzen Tag die Sonne auf unseren Wohnmobilen. Das ist deutlich besser als in Zagora. Bei unserem Spaziergang gehen wir auf den westlich angrenzenden Ort zu. Dieser besteht aus gefühlt 90 Prozent Ruinen, einer neu gebauten Moschee und drei Häusern mit Fassadenanstrich. Hier wohnen anscheinend die Ärmsten der Armen. Alle Anderen scheinen in neu entstehende Gebäude im eigentlichen Foum Zguid übergesiedelt zu sein. Die angelegten Dattelpalmfelder haben auch ihre beste Zeit hinter sich. Es sieht aus, als hätten die Besitzer sie infolge der Trockenheit aufgegeben. Unterwegs treffen wir auf einen lebenden Esel und einen verwesenden Pitbull. Den Zweitgenannten hatte unsere Atura natürlich in der Nase und dann schnell gefunden.

 

Ansonsten genießen wir die tolle Lage zwischen den Ausläufern des Antiatlas, herrliche Sonnenauf- und -untergänge sind unser ständiger Begleiter. Morgens bringt uns der Platzbetreiber Rachid "Gratis Baguette" ans Wohnmobil. Rachid verfügt auch über einen Raum mit einem Angebot an alkoholischen Getränken. Durch seine Preisgestaltung kommen wir aber nicht zueinander. Ein 0,25 l Dosenbier kostet - egal bei welcher Abnahmemenge - immer ca. 2,70 Euro, für eine Flasche Wein möchte er 9 Euro. Wein haben wir noch, das Bier ist mir zu teuer.

Da Do und Gerd täglich ins Zentrum radeln, versorgen wir sie mit Spezialaufträgen (Joghurt, Erdbeermarmelade und Butter). Diese werden zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllt. Im Gegenzug spielen wir mit ihnen Karten und Boule. Das Leben kann so einfach sein.