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Über Tissent nach Tata

Weiter geht es für uns westwärts. Nach knapp 60 km erreichen wir die Oase von Tissent. Bei der gleichnamigen Kasbah verlassen wir die Nationalstraße und fahren auf einen Schotterplatz oberhalb der Kaskaden des Flusses Tissent. Dieser entspringt in der Nähe des Ortes und führt wohl ganzjährig Wasser. Nach den vielen ausgetrockneten Flussbetten, die wir bisher passiert haben, ist dies ein total überraschender Anblick. Wir gehen etwas an den Kaskaden entlang, stören uns aber mal wieder an dem vielen Müll, der auch hier herumliegt.  Als wir wieder zum Wohnmobil zurückkehren, halten gerade ein Truck und ein Geländewagen aus Deutschland. Die kleine Bar gegenüber nutzt die Chance und öffnet schnell ihre Türen. Aber keiner der anwesenden Deutschen hat die Lust oder Muße dort einzukehren. Auch wir nicht, wir trinken unseren Kaffee im Wohnmobil und werden etliche Male von "klopfenden" Kindern besucht, die ähnlich einem Klingelstreich nach dem Klopfen das Weite suchen und uns beobachten. Als ich hinaus gehe, frage ich laut, wer denn geklopft hat, aber natürlich war es keiner der drei aufgeweckten Jungen. Sie fragen noch nach einem Stift, aber leider haben wir sowas nicht dabei.

 

Als wir Tata erreichen, stehen Do und Gerd bereits wieder ordentlich eingeparkt vor Ort. Wir wählen die untere Ebene des Campingplatzes, die näher am Flussbett liegt und werden durch ein separates Tor geschickt. Beim Rückwärtseinfahren muss ich noch etwas Rangieren, da es über eine Rampe mit seitlich begrenzenden großen Steinen geht, die man tunlichst nicht überfahren sollte. Aber was schreibe ich, Stunden später kommt ein Franzose auch auf die Idee diese Rampe herunterzufahren. Der marokkanische Platzbetreiber steht neben ihm und trotzdem verhindert er nicht, dass der Franzose vorwärts über die großen Steine rumpelt. Fast reißt er sich die Frontschürze ab, aber irgendwie passt es  noch und die Steine verkeilen sich nur unter seiner Front. Im Staub sitzend helfe ich ihm, die großen Steine unter dem Wohnmobil freizugraben und wegzuziehen. Er hatte wirklich Glück und nur der Unterbodenschutz scheint etwas verbogen zu sein.

 

Danach widmen Gerd und ich uns mal wieder seiner SAT-Antenne. Erneut  empfängt er nur ARABSAT. Wieder scheinen wir den Astra-Satelliten knapp zu verfehlen. Auch mit den verschiedensten Verstellpositionen ändert sich nichts. Aber es gibt einen netten marokkanischen Monteur, der bei einem anderen Wohnmobil die SAT-Schüssel getauscht hat. Dieser schafft es mit seinem Meßgerät und einiger Probiererei den ASTRA Satelliten zu finden.

 

Am zweiten Tag unseres Aufenthalts gehen wir alle gemeinsam auf den örtlichen Souk. Vera sucht eigentlich nach typisch markokkanischen Hosen, bekommt vom Textilienfachgeschäft aber stattdessen sämtliche Negligés der marokkanischen Damenwelt gezeigt. Sehr interessant, aber nicht das, was sie sucht. Dafür wir sie aber bezüglich eines Haushaltsartikels fündig, wir kaufen uns erneut eine Sprühflasche (10 Dh - ein guter Preis). Tata ist zwar lebendig, aber die Geschäfte geben nicht viel her. Wie immer gibt es aber ein gutes Angebot an allen notwendigen Lebensmitteln.