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Auf den Camping Terre d´Océan

Erneut fahren wir nur ein kurzes Stück am Atlantik entlang, um dann auf dem an einem Hang liegenden Campingplatz Terre d´Océan einzuchecken. Wir wählen einen großen Platz mit einem schönen Olivenbaum. Hier lässt es sich aushalten. Auf dem Campingplatz sind sehr viele Franzosen anwesend, die hier anscheinend den gesamten Winter verbringen. Die zweitgrößte Klientel stellen dann schon wir Deutschen.

 

Am Nachmittag unserer Ankunft gehen wir noch über die Nationalstraße hinweg zum Strand hinunter. Nur wenige Campingplatzbesucher haben Lust auf den Ab- und Aufstieg, so dass der südliche Strandbereich nahezu ohne jeden Publikumsverkehr ist. Etwas weiter nördlich an der normalen Zufahrt zum Strand gibt es noch drei Strandbuden und einen Reiter, der Kunden für seine zwei Pferde sucht. Der gesamte Strand ist recht sauber und auch ein größerer Schwarm Möwen rastet hier.

 

Am nächsten Tag aktivieren wir mal wieder unsere Waschmaschine und verbringen danach den Nachmittag unten am Strand. Es ist einfach nur herrlich, die Hunde sind beim Badetag mit dabei und drehen im Flachwasser auch ordentlich auf. Insbesondere Miza bekommt immer einen Laufflash, wenn ihr Fell nass wird. Später am Nachmittag sitzen wir noch etwas in der Sonne am Wohnmobil. Der nächste Tag läuft ziemlich ähnlich ab, nur mit dem Unterschied, dass es unten am Strand recht windig ist, und wir uns daher hinter einem Fels verschanzen. Aber trotzdem  erreicht auch heute das Thermometer wieder beachtliche 23 Grad.

 

Am Tag 4 ändert sich unser Programm. Heute steht eine Aussen- und Innenreinigung unseres Wohnmobils an. Nach knapp 3 Monaten hole ich zum ersten Mal meine Leiter heraus und klettere schon kurz nach dem  Frühstück auf das Wohnmobildach. Jetzt folgt meine übliche Handwäsche, die am Stück immer so ca. 6 Stunden dauert. Währenddessen widmet sich Vera intensiv unserem Wohnbereich. Damit es den Hunden nicht zu langweilig wird, gehen wir bei unserer großen Gassirunde natürlich wieder bis zum Strand hinunter. Am späten Nachmittag bereiten wir unser Abendessen vor. Es gibt einen leckeren gemischten Salat und Doraden vom Grill. Während ich die erste Dorade auf den Grill lege, sehe ich am Empfangsgebäude ein Wohnmobil mit einer nicht zu übersehenden Heckbemalung stehen: der Luxemburger Löwe! Das sind doch unsere Silvesterfreunde vom Ekountepark, Michelle und Jean. Und kurz danach stehen wir auch schon alle lachend zusammen, ja - hier in Marokko - sieht man sich immer mal wieder. Aber da die Beiden sich noch auf ihrem gewählen Platz einrichten müssen, und unsere Dorade inzwischen servierfertig ist, verschieben wir die weiteren Erzählungen auf den nächsten Tag.

 

Bereits morgens laden uns die Beiden auf ein Getränk auf ihrem Stellplatz 67 ein. Als Zeit vereinbaren wir  16.30 Uhr, und da wir natürlich auch pünktlich sind, ertappen wir Jean noch bei einem ausgiebigen Sonnenbad. Für Vera haben die Zwei einen ausgezeichneten Weißwein im Angebot, Michelle zaubert für sich und mich herrliche Gin-Tonics und Jean bleibt bei seiner Flasche Pastis. Es gibt viel über Marokko, das Reisen, die Familien und das zurückliegende Leben auszutauschen, so dass die nächsten 5 Stunden natürlich wie im Fluge vergehen. Anfangs werden wir noch zweimal von einem marokkanischen Verkäufer unterbrochen (Gebäck und Nüsse). Das führt aber nur dazu, dass wir uns über die "besten Verkaufsstrategien" der Marokkaner unterhalten. Fazit ist, sie kommen immer erst harmlos um die Ecke, mit irgendeinem Bezug zu unserem jeweiligen Heimatland. Und ab da sind sie natürlich unsere Freunde und wollen uns vor den "Wucherpreisen" für Touristen schützen, indem sie uns zu ihren Vertrauensleuten führen ...  und spätestens ab da haben wir schon verloren. Als wir uns verabschieden sind sämtliche Flaschen etwas leerer. Aber irgendwie habe ich zurück am Wohnmobil noch Durst und trinke noch ein paar Bier. Danach falle ich in einen wohligen Schlaf aus dem ich am nächsten Morgen leicht benebelt erwache. Ich habe zwar keine Kopfschmerzen, aber irgendwas spannt trotzdem unter meiner Schädeldecke. Als mich ein Wohnmobil anhupt, merke ich erst spät, dass es Michelle und Jean sind, die heute die Umgebung erkunden wollen.

 

Knapp eine Stunde später verlassen auch wir den Platz. Unsere Reise geht weiter.