· 

Zur Brücke Gottes und zu den Kaskaden nach Akchour

Nach unseren Tagen am MIttelmeer fahren wir von Qued Laou in Richtung Chefchaouen. Es geht nochmals richtig rein in das Rif-Gebirge. Unterwegs fahren wir entlang von mächtigen Felswänden und hin und wieder sehen wir auch einen Wasserfall herabstürzen. Es ist eine wunderschön beeindruckende Strecke von gerade mal knapp 40 km und schon sind wir an unserem Ziel dem Ausflugsgebiet rund um Akchour angekommen. Vor uns stehen moderne Wegelagerer mit einer Straßensperre. Sie zweigen uns auf ihre rechter Hand liegende private Parkfläche ab und kassieren für unsere geplante eine Übernachtung rund 6 Euro. Ein Stück weiter liegen zwei kommunale öffentliche Parkplätze, die eigentlich umsonst nutzbar sein müssten (?!). Etwas nach uns stoßen auch Andrea und Michael dazu und wir beschließen, gemeinsam die Brücke Gottes zu erwandern, bei der es sich um einen mächtigen Felsbogen über eine schmale Schlucht handelt.


Zuerst führt uns der Weg an vielen Restaurants vorbei, in denen schon die Tajines angeheizt werden. Links von uns ist der Flusslauf, der auch hier schon über kleinere Kaskaden verfügt. Wir wenden uns rechts in die beginnende Schlucht und gehen flussaufwärts. Auch hier gibt es noch die ein oder andere Einkehrmöglichkeit. MIchaels Wander-App weist uns nunmehr einen Bergweg hinauf. Entgegen kommen uns ein paar jüngere Franzosen, die uns sagen, dass der Weg bei guter Gesundheit machbar ist. Es geht jetzt recht steil auf einen Bergrücken. Oben angekommen stellen wir fest, dass ein weiterer hoher Anstieg über den nächsten Bergkamm ansteht. Das geht jetzt doch schon ordentlich auf die "Pumpe".  Wieder erreichen wir den Hochpunkt und sehen jetzt endlich vor uns die Brücke Gottes. Der Weg führt jetzt langsam auf diese hinab. Plastikstühle laden auf der Brücke zur Einkehr ein. Ein paar marokkanische Jugendliche bieten Getränkedosen an und wir genehmigen uns Cola und  Tropenbrause. Kurz nach uns kommen noch zwei weitere Deutsche hinzu. Es ist ein "Expeditionsmobilteam" aus Inden (Alexandra und Robert). Mit diesen gehen wir dann den gleichen Weg zurück, da der Weg auf der anderen Talseite aus Sicherheitsgründen gesperrt ist. Ein örtlicher Guide hat mir auf dem Hinweg erzählt, dass dort vor kurzem zwei Deutsche abgestürzt sind. Eigentlich sollte der dortige Weg nur von den örtlichen Schäfern genutzt werden. Zurück auf dem Parkplatz zeigen uns Alexandra und Robert noch ihren wirklich schönen, selbstausgebauten Wohntruck auf Basis eines Steyr-Fahrgestells. Danach sitzen wir alle gemeinsam zusammen und tauschen uns über das Leben aus. Aber auch heute wird es wieder recht früh kühl, so dass die Runde schon bald aufgelöst wird.

 

Am nächsten Tag geht es dann für uns gemeinsam mit Michael wieder flussaufwärts voran. Diesmal stehen die Kaskaden auf unserem Programm. Wir wandern langsam an den einzelnen Wasserbecken entlang, an denen immer kleine Restaurants eingerichtet sind. Da wir aber diesmal früh unterwegs sind, das Wetter bedeckt und natürlich auch Nebensaison ist, hat diesmal noch nichts geöffnet. Außer uns gehen heute nur wenige Touristen den Weg hinauf. Wir kehren nach knapp 2,5 km um, da ab dieser Stelle der Weg wieder steiler bergauf führt. Als wir umdrehen und zum zweiten Mal den Fluss über ein schmales Brett überqueren, passiert ein Unglück. Atura geht direkt hinter mir, dann kommt aber Miza hinterher und drängelt Atura vom Brett. Diese stürzt aus knapp 1 m in den hier flachen felsigen Flusslauf. Unsere arme Atura! Aber Glück im Unglück, sie ist anscheinend so gefallen, dass nichts verletzt ist. Beim Rückweg meidet sie aber verständlicherweise die Nähe zum Wasser. Jetzt erreichen uns auch wieder Alexandra und Robert. Die Zwei wollen aber weiter bis zum größten Wasserfall wandern. Dies sind nochmals 2,5 km. Wir gehen aber lieber langsam zurück, denn heute fahren wir noch weiter in die "blaue" Stadt Chefchaouen.