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Von Tanger nach Tarifa

Vom Campingplatz aus fahren wir die knapp 2 km am Meer entlang bis zum Hafen. Dort werden wir schon für die Fähre um 15 Uhr einsortiert. Das "Boarding" beginnt ca. 1 Stunde vorher. Da wir noch reichlich Zeit haben, gehen wir mit unseren Hunden in Richtung des kilometerlangen Hauptstrandes. Gegenüber vom Hafengelände gibt es einen recht großen Parkplatz, auf dem auch eine Übernachtung möglich ist. Auf diesem Parkplatz stehen daher auch vier Wohnmobile. Durch die Nähe zur Medina, der Neustadt und dem Strand ist dies die deutlich bessere Wahl als der von uns genutzte Campingplatz. Auf unserem weiteren Weg kommen wir an einem kleinen Yachthafen und dem entstehenden "Tanja Bay Resort" vorbei. Dies ist ein mondänes Viertel direkt am Meer, in welchem wir aber mit unseren Hunden nicht erwünscht sind. So gehen wir stattdessen direkt auf den sehr breiten Strand und werden dort von einem Reiter zum letzten Mal marokkotypisch angequatscht (Foto machen usw.). Natürlich ist  ein Stück weiter auch ein Kamelritt möglich. Obwohl es heute nach wie vor durch den Saharastaub total diesig ist, finden wir es am Strand richtig schön warm. Das ist T-Shirtwetter für uns, aber trotzdem Winterjackenwetter für die Marokkaner.

Zurück am Wohnmobil essen wir noch eine Kleinigkeit. Als ich danach gerade noch unsere Toilette aufsuche, klopft es energisch am Wohnmobil. Das "Boarding" beginnt. An der ersten Station werden die Pässe kontrolliert, an der zweiten Station zeigen wir unseren Einfuhrnachweis unseres Wohnmobils vor (dieses Kärtchen haben wir bei der Einreise erhalten). Dann reihen wir uns vor dem Fahrzeugscanner ein. Da dieser aber gerade repariert wird, werden die ersten Fahrzeuge (auch wir) weiter gewunken. Jetzt folgt der Check durch einen Drogenspürhund. Da es ein Rüde ist, muss Vera sich mit unseren Hündinnen weit von unserem Wohnmobil entfernen. Als der Spürhund unsere Treppe hochlaufen soll, beißt er erst einmal in ein Hundehandtuch und erwischt auch unsere dünne Lederauflage des Trittes. Der Hund wirkt für mich nicht wie ein Profi, vielleicht ist er noch zu jung. Im Inneren rast er auch irgendwie hin und her. Der Check wird beendet und wir stellen uns in direkter Nähe zur Fähre auf. Dort müssen wir warten bis auch der letzte Pkw auf die Fähre gefahren ist, da wir auf Grund unserer Höhe rückwärts auf die Fähre fahren müssen. Ein Drehen im Schiffsraum ist nur bis zu einer Höhe von 3 m möglich. Vor Befahrung der Rampe wird unser Wohnmobilinnenraum noch einmal durch einen Polizisten gecheckt. Wir denken auf eventuell versteckte Personen. Schon deutlich nach der Planzeit von 15 Uhr legt die Fähre ab, aber da es ja eine Schnellfähre ist, kann sie die verlorene Zeit auf dem Wasser auch wieder gutmachen. Schon nach knapp 30 Minuten sind wir in Tarifa.

Dort geht es zur ersten Kontrolle in Spanien (Pässe) und dann zum zweiten Halt (Zoll). Haben Sie Drogen (no), Alkohol (no), Geld (si), Tiere (si)? Manchmal ist es besser, wenn man nur NO sagt. Bei den Tieren stutzt er, schaut dann durch unser Fenster und sieht Atura und Miza. Nun sind nochmals alle Papier für die Hunde und auch für uns vorzulegen. Nach Abgabe dieser sollen wir uns rechts am Rand aufstellen. Da ich höflich bin, verlasse ich das Fahrzeug, um dem Zollbeamten ggf. bei der Interpretation des "Titernachweises" beizustehen. Ich stelle mich an sein Büro, wo dieser dann aber seinen Kollegen auffordert, mich zurück in mein "Coche" zu schicken. Ja, hier in Spanien sind die Uniformierten doch etwas unfreundlicher als in Marokko. Nach einer längeren Wartezeit bringt uns der Beamte unsere Papiere zum Fahrzeug und sagt, das alles in Ordnung ist. Wir sind froh und verlassen schnell den Hafen.

Jetzt geht es zum Lidl-Supermarkt und wir füllen unsere Vorräte komplett auf. Es ist ehrlich gesagt wie im Schlaraffenland, wenn wir an die kleinen Lebensmittelläden in Marokko denken, die zwar ein Grundsortiment, aber auch nicht viel mehr bieten. Nach unserem Einkauf fahen wir zum Wohnmobilstellplatz in Tarifa, da dieser relativ nah zum Strand liegt und wir dort gut mit unseren Hunden laufen können. Der Platz ist nahezu voll, das geht ja gut los. Wir werden uns daran erst einmal wieder gewöhnen müssen. Der Wohnmobilboom hält an. Geschafft vom Tag fallen wir in einen wohligen Schlaf.