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Schaurig schön - Minas de Riotinto

Unser heutiges Ziel ist der Ort Minas de Riotinto. Dieser liegt knapp 70 km von Huelva und knapp 90 km von Sevilla entfernt. Hier wurden schon zu römischen Zeiten Eisen- und Kupfererze gefördert. Einen gewaltigen Schub gab es am Ende des 19. Jahrhunderts als die spanische Regierung die Schürfrechte für einen damalig gigantischen Festpreis in Höhe von 3,78 Millionen britischen Pfund an ein britischgeführtes Konsortium verkaufte. Umfangreich an der Finanzierung beteiligt war auch die Deutsche Bank. Da sich die werthaltigsten Gesteinsfunde unter dem ursprünglichen Dorf befanden, wurde dieses aufgegeben und am Rand der gewaltigen Grube "Corta Atalaya" entstand eine englische Siedlung im viktorianischen Stil. Innerhalb von zwei Jahren wurde für die anfallenden Erze eine Eisenbahnverbindung nach Huelva gebaut, um von dort die Materialien weltweit zu verschiffen.

Wir parken auf dem kommunalen Wohnmobilstellplatz. Dieser befindet sich leider an einer vielbefahrenen Straßenkreuzung. Ansonsten ist der Platz gut, da es neben der vorhandenen V/E-Station auch noch einen Spielbereich für Hunde gibt. Vera testet sofort die vorhandenen Aufgaben (Ring, Slalomstangen, Wippe usw.) mit Atura und Miza. Die Erste ist wie immer sehr emsig und bemüht sich Leckerli zu erarbeiten, die Zweite erkundet lieber das eingezäunte Gelände. Kurz darauf sitzen wir aber alle wieder im Wohnmobil, da noch ein kräftiger Schauer niedergeht.

 

Als nachmittags die Sonne durchkommt, gehen wir durch die oben erwähnte ehemalige englische Siedlung. Noch heute kann sich diese sehen lassen und scheint auch weitestgehend bewohnt zu sein. Ein Gebäude "die Casa 21" ist ein Museumshaus, welches inklusive historischer Einrichtung zu besichtigen ist. Am Ende einer Sackgasse führt uns ein Pfad durch zwei Häuser hindurch. Vor uns liegt jetzt ein orangefarbender Abraumberg. Und links davon sehen wir dann das "Loch" des Corta Atalaya. Es wurde wohl von 1907 bis 1992 betrieben. Die Ausmasse sind mit knapp 1200 m auf 900 m gewaltig. In Abbauringen ging es wohl bis auf die Endtiefe von knapp 350 m hinab. Heute ist der tiefere Bereich geflutet.

Die Gegend eignet sich gut, um entlang des Tagebaus mit den Hunden zu laufen. Oberhalb gibt es eine riesengroße Schotterfäche, auf der ein Wohn-Lkw steht. Wir schauen uns die Fläche an und entscheiden, am nächsten Tag nach hier umzuziehen.