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Nach Aracena zu den Grotten der Wunder

Gegen 10 Uhr verlassen wir unseren Platz am Corta Atalaya und fahren zur V/E-Station in Minas de Riotinto. Danach kaufen wir im Nachbarort in Nerva beim Supermarkt Dia ein, um danach wieder ein kurzes Stück zur historischen Bergbaubahn zurückzufahren. Dort gehen wir mit den Hunden eine Runde und essen danach am Imbissbüdchen eine Kleinigkeit. Wir staunen über den Besucherandrang an der Bergbaubahn. Viele Schulklassen scheinen es als Ausflugsort zu buchen.

 

Nachdem wir gesättigt sind, geht es zurück nach Minas de Riotinto, welches wir nordwärts verlassen. Nachdem wir über eine Bergkuppe fahren, staunen wir über einen gigantischen Tagebau, der wieder zum Leben erweckt wurde. Links und rechts herrscht ein Gewusel aus Förderbändern, Lagerhallen, Baggern und Dumpern. Es handelt sich um den Hauptstandort der Firma Atalaya Minining, die hier den Betrieb im Jahr 2014 wieder aufgenommen hat. So umfangreich und negativ dies für die Umwelt ist, fasziniert uns trotzdem der Anblick. Wir durchfahren noch großflächige rote Seen und verschwinden dann im Land der Steineichen und Schinkenherstellung. Aracena liegt eingebettet zwischen mehreren Hügeln. Wir fahren zu einem Parkplatz neben einer Padelsportanlage. Dort stehen bereits zwei andere Wohnmobile.

 

Am Nachmittag schauen wir uns das Städtchen etwas genauer an. Wir kommen an alten Kirchen und Konventgebäuden vorbei und erreichen dann das städtische Zentrum mit einem prachtvollen Casino. Anschließend gehen wir hinauf zu den Resten einer ehemaligen Burganlage und einem schönen Glockentor. Ja, aber warum sind wir überhaupt in Aracena und warum wird es in jedem Touristenführer erwähnt?

 

Es sind die Wundergrotten (Grutas de Maravillas). Sie wurden Mitte 19. Jahrhunderts entdeckt und kurz danach auch schon der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seitdem ziehen sie die Besucher magisch an und auch wir besuchen sie am Dienstagmorgen.  Um 10.15 Uhr erreichen wir das moderne Ticketgebäude inmitten der Stadt. Für 12,50 Euro je Person können wir an der geführten Tour teilnehmen. Gegenüber des Ticketgebäudes befindet sich der Eingang. Schon eine irre Vorstellung hier zwischen all den Gebäuden in eine Grotte zu gelangen. Da wir uns etwas vorbereitet haben, wissen wir, dass es für Touristen Audioguides gibt. Nach diesem fragen wir und zu unserer Überraschung gibt es sogar eine deutsche Version. Der Herr startet sie und sagt uns, dass wir ein Steuergerät der Tourleiterin geben sollen. So gehen wir als Letzte in den Grottenstollen hinein und versuchen zum Rest der Truppe (ca. 10 Teilnehmer) aufzuschließen. Unterwegs sagt uns die Stimme auf unserem Ohr, dass Personen mit gesundheitlichen Problemen (wie zum Beispiel Klaustrophobie) die Höhle nicht betreten sollten ...
Vera hört dies und ihr Herz beginnt schneller zu schlagen. Vor Jahren hatte sie damit ordentlich zu kämpfen. Zuletzt war es eigentlich immer gut, denn z. B. im vergangenen Jahr sind wir auch in eine enge Höhle mit Booten gefahren. Aber heute durch den speziellen Hinweis möchte sie eigentlich wieder umdrehen. Mit einem Bonbon und an meiner Hand gehen wir aber schließlich doch weiter bis zur Gruppe und die Panik verfliegt langsam bei ihr. Dafür habe ich aber nun Probleme mit der feuchtwarmen Luft. Anfangs habe ich das Gefühl, dass zuwenig Sauerstoff in meinen Körper gelangt. Zum Glück gibt sich das aber mit der Zeit. WIR SIND SCHON EIN TOLLES HÖHLENTEAM!

 

Die Grotten - also Tropfsteinhöhlen - sind natürlich sehenswert. Wir machen einen Rundgang über knapp 1000 m des über 2000 m erschlossenen Höhlensystems. Teilweise folgen wir Wasserläufen und großflächigen Seen. Das Wasser diente früher zur Versorgung der Stadtbewohner. Die Höhlenhöhe beträgt an manchen Stellen bis zu 50 m und überall hängen und stehen die Stalaktiten und Stalagmiten. Durch die Beleuchtung und die Reflektionen der Felswände und der Wasserflächen ergeben sich die angekündigten "wundersamen" Blicke. Es ist ein schönes Event, welches wir nach unseren Anfangsproblemen gerne meistern. Leider ist es auf der kompletten Tour zum Schutz der Tropfsteinformationen verboten Bilder zu machen. Also wenn Euch das Innere interessiert, müsst Ihr Euch einfach mal selbst im internet umschauen. Das gibt es dann doch Fotos :-)