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Von Ávila nach Segovia

Vor uns liegt ein Besuch in der letzten der drei wichtigsten historischen Städte rund um Madrid. Es ist Segovia, die ca. 52.000 Einwohner hat. Auf uns macht sie aber eher den Eindruck einer viel größeren Stadt, da es doch recht hektisch und voll auf den Haupt- und Nebenstraßen zugeht. Wir haben uns als Übernachtungsplatz einen unbefestigten Parkplatz am östlichen Stadtrand ausgewählt ( an der Calle Teofilo Ayuso). Dieser Parkplatz ist gegen 13 Uhr schon gut mit Pkw gefüllt, aber im Seitenbereich bekommen wir noch einen schönen Platz auf etwas Rasen und mit Fernblick auf die Kathedrale. Zudem schließen sich direkt benachbart weite landwirtschaftliche Flächen an, zwischen denen wir mit unseren Hunden wunderbar laufen können.

 

Heute wollen wir uns einfach nur mal durch Segovia treiben lassen. Auf eine Innenbesichtigung der Kathedrale bzw. des Alcázars verzichten wir bewußt und daher begleiten uns Atura und Miza. Zunächst folgen wir dem Feldrand bis zum städtischen Busbahnhof. Dort steigen wir zur Haupteinfallstraße hinab und gehen direkt auf das Aquädukt zu. Dieses Bauwerk mit bis zu 28 m Höhe und 728 m Länge wurde von den Römern vermutlich 98 n. C. fertiggestellt und dann durch die Bewohner bis in das Jahr 1974 genutzt, um frisches Quellwasser aus den Bergen bis in den Stadtkern von Segovia zu führen. Direkt am Aquädukt liegt das touristische Restaurant Segovias, die Méson de Cándido (gleichbedeutend mit lokaler Küche zu übertriebenen Preisen). Aber das interessiert uns heute nicht weiter. Wir folgen der Geschäftsstraße Calle Cervantes den Hügel hinauf und bestaunen die vielen Straßenmusiker. Leider sind auch weniger Gute dabei, aber auf der Plaza de Medina del Campo spielt ein Duo tolle spanische Gitarrenmusik. Im und mit dem deutlichen Touristenstrom erreichen wir den Plaza Mayor, der uns den ersten direkten Blick auf die Kathedrale erlaubt. Das ist erneut ein momumentales Bauwerk, begonnen wohl im 16. Jahrhundert und Fertigstellung im 18. Jahrhundert. Wir lassen das Bauwerk links liegen und gehen jetzt wieder abwärts, um nach weiteren 500 m den Alcázar  zu erreichen. Der Alcázar ist eine Burganlage aus dem 12. Jahrhundert, die immer mal wieder die Residenz von einem spanischen König war. Zusätzlich wird gemunkelt, dass Walt Disney sein Schneewitchenschloss diesem Bauwerk nachempfunden hat. Zurück gehen wir anfangs ein Stück außerhalb der Stadtmauer, um dann über das Stadttor San Andrés in das ehemalige jüdische Viertel zu gelangen. Hier gibt es noch den ein oder anderen versteckten Handwerker, der in seinem kleinen Geschäft Töpfer- oder Schmuckprodukte anbietet.

Segovia gefällt, da uns aber nach drei Städten die Lust auf Ruhe und Ländlichkeit überkommt, verbringen wir noch eine angenehme Nacht, um dann früh nach Pedraza aufzubrechen.