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Von Segovia nach Pedraza

Wir verlassen Segovia, fahren ca. 40 km nordwestlich und erreichen dort das Dorf Pedraza, welches zu den "Bonito Pueblos" in Spanien zählt. Benachbart zum Aquädukt stehen wir auf dem Parkstreifen vor einem restaurierten Besucherzentrum. Dieses widmet sich dem spanischen Kaiseradler, der hier beheimatet ist. Dieser ist mit 80 cm Körperlänge und einer Spannweite von knapp über 2 m schon ein mächtiger Greifvogel. Unsere erste Erkundungstour führt uns über eine landeinwärtige Schleife zurück zum Taleinschnitt der Zufahrtsstraße nach Pedraza.  Dort können wir dann die ersten Kaiseradler bewundern. Sie schweben langsam hinüber zur Burg und einer jagt einen Storchen aus seinem Nest, oh Gott, der wird doch jetzt dort nicht die Storcheneier oder gar ein Junges verspeisen! Wir können es zum Glück nicht erkennen, aber Vera ist ziemlich sauer auf diesen Kaiseradler.

Am nächsten Tag gehen wir nach Pedraza hinein. Heute am Sonnabend ist dieses kleine Bergdorf auch von Spaniern gut besucht, da es doch etliche Einkehrmöglichkeiten und Souvenirshops bietet. Fast alle Häuser sind renoviert. Die kleine Burg kann besichtigt werden und es gibt einen wunderschönen Hauptplatz. Wir suchen uns ein Plätzchen in dem Innenhof einer Bar und trinken etwas. Zum Glück wärmt uns die Sonne, denn im Schatten ist es heute durchaus kühl. Abends gehen wir nochmals Kaiseradler und Störche beoabachten. Vera kann endlich mal wieder ihr Fernglas nutzen und schaut in den Storchennestern nach dem Nachwuchs.

 

Am Sonntagmorgen höre ich bei meiner Gassirunde einen besonderen Schrei vom gegenüberliegenden Hügel. Ich kann es gar nicht beschreiben, es ist ein lautes Grunzen mit einem Nachhall. Auch Miza ist äußerst irritiert und versucht etwas zu erkennen. Kurz nach dem zweiten komischen Schrei überfliegt uns ein Storch. Zurück im Wohnmobil schaue ich noch einmal im Internet nach und lese, dass der Kaiseradler eine Art bellenden Warnschrei von sich gibt, wenn etwas in die Nähe seines Horstes kommt. Anscheinend haben wir soeben diesen Schrei gehört, als der Storch dem Horst zu nahe kam. Es gibt wirklich sehr viel in der Natur, wovon ich leider keinerlei Ahnung habe. Aber durch unsere Reisen wird es nach und nach etwas besser.