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Von Hügelheim nach Staufen

Wir verlassen Hügelheim, bleiben aber im Markgräflerland und fahren nach Staufen. Dort gibt es an den Sportanlagen des benachbarten Ortes  Grunern einen kleinen ausgewiesenen Stellbereich für Wohnmobile. Auch hier sind die drei vorhandenen Plätze belegt. Da es aber direkt daneben auf Rasenflächen noch viele Parkmöglichkeiten gibt, übernachten wir dort.

 

Der Stellplatz gefällt uns, weil wir mit den Hunden direkt an einem kleinen Bach entlang ins Grüne starten können. Heute ist es aber den letzten Tag noch überwiegend sonnig und angenehm warm. So beschließen wir mit den Hunden den knapp 2 km entfernten Ort Staufen zu erwandern. Erst geht es noch auf Feldwegen an der Straße entlang und nach einem großen Kreisel treffen wir auf das supermoderne städtische Gymnasium. Etwas weiter überqueren wir den Fluss Neumagen, um auf der anderen Seite in den kleinen Ortskern des knapp 8.500 Einwohner großen Städtchens einzutauchen. Natürlich ist viel los, es ist Ostermontag und die Stadt mit der oberhalb liegenden Burgruine ist wirklich malerisch. Zudem laden die Einkehrmöglichkeiten zu einem Verweilen im Außenbereich ein. Wir schauen uns genauer um und es fällt uns auf, dass an vielen Altstadthäusern starke Risse die Außenmauern durchziehen. An der Kirche hängt ein Aufkleber "Staufen darf nicht zerbrechen". Im Internet finden wir die Lösung. Im Jahr 2007 schlug eine Geothermiebohrung für das renovierte Rathaus fehl. Eine angebohrte Grundwasserschicht vermischte sich mit einer geologischen Schicht aus Anhydrit, die danach anfing zu quellen. Anfangs wurde der Altstadtbereich um bis zu 1 cm im Monat angehoben. Noch heute hebt sich der Bereich wohl noch um bis zu 1 mm im Monat. Nun gut, noch ohne dieses Wissen kehren wir beim Weingut Peter Landmann ein und lassen uns einen Weissburgunder und eine Gutedelschorle in Bioqualität schmecken. Am Nachbartisch träumen die Baden-Württemberger von ihrem anstehenden Urlaub an den endlosen Stränden der Nordsee.

 

Am nächsten Tag bleiben wir bei kühlem und windigem Wetter in der Nähe unseres Wohnmobils. Wir drehen mehrere Runden und freuen uns, dass Atura nach wie vor gut mitläuft. Nachmittags meldet sich dann unsere Tierärztin aus Niederkrüchten. Vera hatte ihr die spanischen Unterlagen (Röntgenbild, Ultraschall, Blutwerte) zugesandt. Frau Dr. Ebert erkennt auch einen großen Tumor auf den Bildern, weiß aber noch nicht, ob dieser an der Milz oder an der Leber angedockt ist. So schicken wir ihr noch Veras Handyfilm vom Ultraschall nach. Diesen sichtet sie am nächsten Morgen und ruft uns dankenswerter Weise noch einmal an. Atura hat den großen Tumor und weitere Wucherungen. Bei ihrem Alter würde sie daher von einer Operation absehen. Wir sollen ihr noch ein schönes Leben bereiten und sie gut im Auge behalten, damit wir sie bei einer Verschlechterung (keine Nahrungsaufnahme, Apathie, blasse Mundschleimhäute) schnellstmöglich durch einen Tierarzt erlösen lassen. Das war auch unser Plan. Es ist nur traurig, dass wir jetzt - wie die erstarrte Maus vor der Katze - auf diesen Moment warten ...