· 

Von Tarifa nach Barbate

Da wieder starker Wind in Tarifa angekündigt ist, machen wir uns etwas nach Norden auf den Weg.. Wir müssen unsere Tanks entleeren/ füllen und stoppen daher in Facinas. Dies ist ein charmantes weißes Dorf mit einem vorgelagerten Sportgelände nebst Wohnmobilstellplatz. Warum hier jede Menge Windräder stehen, merke ich beim Verlassen des Wohnmobils. Heute pfeift dieser hier wohl mit Böen bis 90 km/h. Der kleine - an sich aber wirklich schöne - Stellplatz ist coronabedingt abgesperrt. Trotzdem nehmen wir hier Wasser auf und Entleeren unseren Brauchwasser- und unseren Urintank.

Danach fahren wir zurück an die Küste in den Hafen von Barbate. Hier gibt es einen eingezäunten Stellplatzbereich (ca. 30 Plätze) mit einem vollautomatischen Einfahrts- und Bediensystem. Im Internet gibt es Hinweise, dass am "Check In Automaten" die Deutschübersetzung zu wünschen übrig lässt, aber uns gelingt die Anmeldung und Einfahrt. Der Platz kostet 9,52 Euro pro Tag, Strom 0,08 Cent pro Stunde (10 Ampere), die Ver- und Entsorgung pauschal 3 Euro (1 x Toilettenentleerung und Aufnahme von ca. 100 Liter Wasser). Der Platz ist für uns optimal, da erstens niemand da ist und wir uns somit schön ausbreiten können, zweitens der Platz komplett asphaltiert ist und wir mal keinen neuen Sand ins Womo einschleppen und drittens direkt hinter der Hafenmole ein supertoller Strand angrenzt. Wir starten daher sogleich mit unserer Hausarbeit (Wäsche waschen, Teppiche ausklopfen, Boden fegen und wischen usw.).

Der Hafen von Barbate macht leider derzeit einen sehr morbiden Eindruck. Es gibt kein offenes Restaurant, keine Bar und kein typsiches Geschäft für Boots- und Angelausrüstungen. Die vorhandenen Gebäude stehen sämtlich leer. Die Anwohner nutzen die Hafenanlagen nur um diversen Sportarten nachzugehen (Walking, Jogging, Biken, Skaten oder Hundegassiführen) oder die Jugend kommt mit Ihren Autos zum Auf- und Abfahren. Die Hafenbecken sind mit überwiegend Motoryachten belegt, weniger mit Segelbooten. Früher gab es in Barbate wohl eine grössere Fischereiflotte auf den Fang von Thunfisch.. Jetzt haben wir gerade mal ein größeres Fischereiboot im Hafen gesichtet.

Barbate wird im Sommer hauptsächlich von Spaniern als Badeort besucht, in der Nebensaison ist es sehr ruhig und beschaulich. Uns hat es hier gut gefallen, weil es neben den feinsandigen Stränden auch ausgedehnte Pinienwälder mit von duftenden weißem Ginster gesäumten Wanderwegen gibt, die oftmals oberhalb der felsigen Buchten verlaufen und somit immer wieder weite Blicke auf die Küstenlinie erlauben. Wir denken, dass ein Umfahren von Barbate ein Fehler ist, da es aus unserer Sicht bei genauem Hinsehen ein wirklich angenehmer Ort zum Verweilen ist.