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Von Sanlucar de Guadiana nach Almonaster la Real

Nach dem Besuch der Guardia Civil am gestrigen Abend räumen wir unseren Platz und fahren nur ca. 200 m weiter auf eine Schotterfläche. Hier schneiden wir das schon wieder recht lange Fell unserer Atura, da sie sich doch immer wieder viele Kletten und dorniges Zeug einfängt. Nach knapp einer Stunde ist die Arbeit geschafft und Vera und ich haben es etwas im Kreuz. Wir trinken noch einen Kaffee und machen uns dann auf die Fahrt in eines der schönsten Dörfer Andalusiens (Los Pueblos Mas Bonitos) mit dem Namen Almonaster la Real.
Unterwegs fahren wir an sehr vielen Schafherden vorbei bis endlich mal Ibericoschweine die Straße kreuzen. Es ist gut, dass der Straßenbelag keine hohen Womo-Geschwindigkeiten zulässt, somit haben wir sie schon von Weitem im Blick.
Die letzen 3 km schickt uns das Navi eine nur knapp 3,5 m breite Straße hinauf nach Almonaster. Zum Glück kommen uns nur zwei Autos entgegen und das an Stellen, wo eine Vorbeifahrt auch möglich ist. Wäre uns ein anderes Womo begegnet, hätten wir sicherlich größere Schwierigkeiten bekommmen..
Im Ort angekommen, ist der in der App Park4Night ausgewiesene Parkplatz mit abgestellten Wohnwagen und jeder Menge Pkw belegt. Der ein Stück weiter - bereits außerhalb des Ortes - liegende Busparkplatz ist mit einer Kette versperrt, gegenüber beim Restaurant steht ein Wohnmobilverbotsschild. Na toll und wohin sollen wir uns jetzt stellen, an den Straßenrand?
Wir fahren am Busparkplatz vorbei und hinter der nächsten Kurve steht ein kleiner Van auf einem größeren geschotterten Seitenbereich. Hier ist was möglich und wir stellen uns dazu. Der Platz ist superb, direkt gegenüber der Moschee und auch direkt an der äußerst tiefen Schlucht des Flusses Rivera de Almonaster. Daher auch irgendwie beunruhigend....
Almonaster la Real gibt es schon seit Römerzeiten, in den 1920er Jahren noch rund 10000 Einwohner, nunmehr gerade mal 2000. Es ist ein am Rande der Sierra de Aracena liegendes Bergdorf mit der Hauptsehenswürdigkeit einer alten Festung mit einer integrierten Moschee, die im 9 Jahrhundert zum Kalifat Cordoba gehörte. Zusätzlich interessant ist auch, dass im frühen 19. Jahrhundert in die Festungsanlage auch noch eine Stierkampfarena eingebaut wurde. Ansonsten ist die Lage des Ortes natürlich grandios und es gibt etliche Bars und Restaurants für die zu "Nichtcoronazeiten" sicherlich existierenden Touristenströme.