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Von Tordesillas nach Castronuno

Eigentlich würden wir heute gerne weiter in den Süden fahren. Da aber wechselhaftes und vor allem windiges Wetter angesagt ist, entscheiden wir uns für die kurze Fahrt nach Castronuno. Dort ist ein kleiner kommunaler Stellplatz mit der Möglichkeit das Wohnmobil an den Strom anzuschließen. Und das ist ja mittlerweile für uns wesentlich. Bei unserer Ankunft lesen wir uns in die Stellplatzregeln ein. Die Übernachtung kostet 5 Euro und bei einer Ankunft am Wochenende - so wie heute - ist das Geld am nächsten Tag im Rathaus abzugeben. Komisch, andere Nutzer hatten in der Park4Night App geschrieben, das Geld wäre bei der um die Ecke gelegenen Bar zu zahlen und diese würde auch den Strom freischalten. Der Strom funktioniert aber bereits jetzt, so werden wir die Parkgebühr beim abendlichen Spaziergang doch eher am Rathaus einwerfen.

Nachdem das angekündigte Regengebiet durchgezogen ist, erkunden wir am Abend den kleinen Ort mit seinen knapp 1000 Einwohnern. Castronuno liegt direkt an einer großen Flussschleife des Flusses Duero, der kurz danach durch den San José Damm aufgestaut ist. In diesem Bereich liegt das einzige Naturschutzgebiet der Provinz Valladolid. Das aufgestaute Ufer mit seinen weitläufigen Schilfzonen bietet seltenen Wasservögeln einen Lebensraum, u. a. ist hier die Rohrweihe heimisch.
Hoch oberhalb des Duero hat man in Castronuno einen Aussichtspunkt errichtet. Von hier aus führen schöne Wanderwege entlang des Flusses. Neben der Kirche Santa Maria del Castillo fallen uns kleine Hügel mit aufgesetzten "Schornsteinen" auf. Sie gehören zu den hier angelegten unterirdischen "Weinkellern", in denen wohl immer noch traditionell Wein aus der Traubensorte "Albillo Real" hergestellt wird.