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Von Figueira nach Lagos (P)

Zuerst geht es heute zur BP Station in der Nähe der nördlichen Zufahrt von Lagos. Dort tanken wir unsere Gastankflasche als auch unseren Dieseltank voll. Die Energiepreise sind unverändert hoch. Wir werden uns aber über kurz oder lang daran gewöhnen (müssen).

In Lagos wählen wir als Übernachtungsort den Campingplatz Trindade. Dies erfolgt aus folgenden Gründen: 1. Er ist zentral gelegen. 2. Er ist mehr oder minder rund um die Uhr bewacht, so dass wir uns nicht um unseren Michel sorgen müssen. Dies ist uns in größeren Städten schon wichtig. 3. Er ist mit 12 Euro je Nacht und inkl. Strom preiswert.

Der Campingplatz wurde im Internet als  "in  die Jahre gekommen" beschrieben, und dies trifft es auch ganz gut. Überall verbleichen die Farben, die ursprünglich modernen Einbauten versprühen einen maroden Charme, und in der ein oder anderen Ecke stapelt sich auch noch Sperrmüll. Wir können dies ganz gut ausblenden und suchen uns im hinteren Bereich unseren Aufstellort. Die Wahl fällt diesmal schnell, da wir einen großen amerikanischen "Fleetwood" Liner mit "HS"-Kennzeichen erblicken, also dem kreis Heinsberg und damit unserer Heimat. Deren beide Eigner schmunzeln auch nicht schlecht, als sie bei Ihrer Rückkehr unser Fahrzeug erblicken. Schnell gehen wir raus und plauschen schon kurz danach viel über die Orte Wassenberg, Birgelen, Wegberg, Granterath usw.. Die Beiden sind äußerst erfahrene Wohnmobilisten und haben uns diesbezüglich Etliches voraus. Und Ihnen gehört auch unsere Hochachtung, dass sie sich mit ihrem äußerst großen Liner - plus Hänger - auch noch über die doch tlw. engen portugiesischen Straßen bis ins Zentrum von Lagos vorwagen. Da Sie - genau wie wir - mit zwei Hunden reisen, werden wir sofort mit einem schönen Tipp für unsere erste Hunderunde versorgt => "immer westwärts entlang der Küste bis zum Leuchtturm und dann am Golfplatz zurück".

Also machen wir uns auf den Weg und genießen den wunderbaren Weg mit herrlichen Ausblicken auf die bizarr ausgewaschenen rot-gelben Felsen. Dieser Bereich heißt "Ponta da Pietade" und ist bei fast jedem Algarvereisenden ein Programmpunkt. Vom Meer aus kann man bei geführten Bootstouren auch in die entstandenen Höhlen und Grotten einfahren. Leider spielt heute das Wetter nicht mit, so dass unsere Bilder die Schönheit des Farbenspiels nur bedingt wiedergeben. Aber so ist das immer bei unseren Reisen. Wir erkunden die sehenwerten Gegenden, wenn es uns zeitlich passt und nicht dann, wenn wir die "tollsten" Bilder knipsen können. Zurück beim Wohnmobil kochen wir uns noch etwas und erholen uns dann für unseren morgigen Stadtrundgang.

Lagos war schon zeitlich weit vor Christus besiedelt. Im 15. Jahrhundert war es durch seinen Hafen ein guter Ausgangspunkt für seeseitige Erkundungen im Bereich der nordafrikanischen Küsten. Später wurde von hier aus auch eine Festung im heutigen Nigeria erobert. Die daraus entstandene Millionenstadt Lagos wurde nach ihrer portugiesischen Taufpatin benannt. Mit den Afrikaerkundungen begann aber ab dem 15. Jahrhundert auch ein florierender Sklavenmarkt, welcher bis ins 19. Jahrhundert Bestand hatte. Heute verfügt Lagos über ca. 35.000 Einwohner. Wenn man einfährt, denkt man, dass es deutlich mehr sind. Sobald man aber von den touristischen Hauptmeilen etwas abbiegt, wird es doch sofort sehr ruhig. Wir gehen in den Hafenbereich und schauen uns dort etwas die Fischer- und Ausflugsboote an. Danach schwenken wir hinüber in die Altstadt und folgen ein paar von den kleinteilig gepflasterten Straßen. Da es hier sehr viele Restaurants gibt, wollen wir dieses Angebot auch später nutzen. So bringen wir unsere Hunde ins Wohnmobil zurück und machen uns dann auf in die moderne Bar "Casa do Prego" und essen dort etwas. Wir werden äußerst freundlich bedient, so dass es uns auch ein Trinkgeld wert ist. Im Gegenzug erhalten wir noch einen typischen portugiesischen Kräuterlikör, den Beirao. Da er pur sehr süss ist, erzählt uns der Barmann, dass dieser gerne mit Eis und einem Schuss Zitrone serviert wird.

Auch die zweite Nacht verbringen wir äußerst ruhig auf dem Campingplatz Trinidade. Wir haben unseren Lagos Aufenthalt genossen und verabschieden uns am nächsten Morgen sehr herzlich von unseren "Heinsberger" Nachbarn.