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Von Oingt nach Dijon (F)

Nach unseren Besuchen in etlichen schönsten Dörfern ist uns jetzt der Sinn nach einer bedeutenden Stadt im Burgund. Wir wählen Dijon als Ziel und stellen uns dort auf den "Campingplatz Lac Kir", da dieser schön an Grünanlagen und zudem stadtnah liegt (ca. 2 km bis zum Zentrum). Wir buchen uns für drei Tage ein, zahlen 16 Euro pro Tag (ohne Strom) und erhalten im Gegenzug eine wunderbare große Parzelle, die mit Hecken gesäumt ist.

 

Bei unserer Ankunft sind es knapp 24 Grad und wir erkunden sogleich den Bereich des westlich angrenzenden Sees (Lac Kir). Dieser hat einen schönen Sandstrand, an dem sich natürlich heute schon viele Besucher tummeln. Um den See herum führen schöne Fuss- und Radwege. Zurück am Wohnmobil setzen wir uns noch in die herrliche Abendsonne und beobachten unsere unterschiedlichsten Campingplatznachbarn.

 

Am nächsten Tag brechen wir gegen 11 Uhr in Richtung des Stadtzentrums auf. Wir wählen die kürzeste Strecke und gehen etwas unschön immer entlang der Bahnlinie. Unser erstes Ziel ist der "Jardin Darcy", da wir dort wohl in den gekennzeichneten Rundweg der "Eule" starten können. Dieser Weg "Parcours de Chouette" ist mit auf dem Boden eingelassenen Metallplatten gekennzeichnet und führt zu 22 besonderen Zielen. An diesen Einzelpunkten zeigen dann größere Metallplatten auf die jeweiligen Sehenswürdigkeiten. Das ist eine wirklich tolle Idee, denn dann sind wir nicht die ganze Zeit auf einen Plan in der Hand angewiesen.

 

Der Weg führt uns durch einen Triumphbogen in einen neueren Stadtteil. Es ist alles etwas nichtssagend, und wir zweifeln schon etwas an Dijon. Aber mit jedem Meter, den wir vorankommen, tauchen wir tiefer in die eigentliche Altstadt ein. Links und rechts beginnen "Brocante-Stände", und die Gassen füllen sich mehr und mehr mit Menschen. Das Zentrum dieses Treibens ist die alte Markthalle, um die herum heute zudem viele zusätzliche Marktstände aufgebaut sind. Die Außenbereiche der Cafés sind bis auf den letzten Platz gefüllt. Auf einem kleinen Platz steht ein altes Karussell vor tollen Fachwerkhäusern. Dahinter führen elegante Einkaufsstraßen weiter. Wir erreichen die Kirche Notre Dame und betreten diese mit sehr schönen Mosaikfenstern ausgestattete gotische Kirche. Getrübt wird der Zugang allerdings durch einen aufdringlichen "Profi-Bettler".

 

Hinter der Kirche gibt es ein Fachgeschäft für den Dijon typischen Senf. Es handelt sich um die Manufaktur von Edmond Fallot. Vor den Türen tummeln sich die Touristen, um ein Glas des hochpreisigen Senfes zu erstehen. Wir widerstehen diesem Angebot und folgen weiter unserem Eulenweg. Und dann stehen wir vor der eigentlichen Hauptsehenswürdigkeit Dijons, dem gigantischen Palast der Herzöge, der in einem Seitenflügel ein Museum für moderne Kunst beherbergt. Natürlich ist hier im Palast jetzt auch das Rathaus untergebracht. Bei unserem weiteren Weg fallen uns auch elegante Restaurants auf. Dijon hat wohl fünf Sternerestaurants und nennt sich gerne die Stadt der Gastronomie. Als führende regionale Prodkukte gelten der Wein, Schnecken, Johannisbeerlikör, Schokolade, Lebkuchen und natürlich der Senf. Auch wir kehren gegen Mittag in einem sehr gut besuchten Eckrestaurant ein, stellen bei unseren Gerichten aber fest, dass nicht jedes Restaurant in Dijon erwähnenswert ist.

 

Für unseren Rückweg wählen wir einen Weg entlang des Flüßchens Ouche. Unterwegs kaufen wir uns noch ein leckeres Baguette und erreichen am Nachmittag unser Wohnmobil. Die weiteren Stunden werden für Vera zur Hölle. Ein Magen-/Darmvirus führt bei Ihr zu heftigen Brech- und Darmentleerungen. Dieser plagt sie auch den ganzen nächsten Tag. Zugleich herrscht eine große Hitze mit fast 29 Grad. Für Vera bleiben somit die Erinnerungen an Dijon nicht so gut wie für mich. Fahrt einfach mal vorbei und macht euch ein eigenes Bild!