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Von Asilah nach Mehdiya Plage

Nachdem wir Asilah verlassen haben, ist unser heutiges erstes Ziel der Ort Moulay Bousselham. Auf der Hauptzufahrtsstraße suchen wir nach einer Möglichkeit etwas Brot zu kaufen. Auf und am Straßenrand herrscht ein wuseliges Treiben aus Fußgängern, Eselskarren, Mopeds, Klein-Lkw, Pkw, Lkw und unserem Wohnmobil. Endlich sehen wir eine Art "Krämerladen" und halten in der Nähe. Für zwei Fladenbrote zahlen wir 3 Dirham (ca. 27 Eurocent). Dann fahren wir weiter zum ehemaligen Campingplatz. Bis zur Coronazeit war dies für Europäer ein beliebter Halt, da der Campingplatz sehr idyllisch an einer Lagune liegt. Nunmehr ist der Platz geschlossen, aber es besteht wohl die Möglichkeit direkt am ehemaligen Einfahrtstor zu parken. Noch nicht ganz da, winkt uns schon ein älterer Mann zu, dass wir uns doch an den Rand stellen können. Es ist - wie in P4N beschrieben - der Lagunenführer Kabir, der mir zu verstehen gibt, dass wir hier sehr gut übernachten und mit ihm eine Bootstour über die Lagune machen können. Vera und ich besprechen es und lehnen dann aber dankend ab. Auch sagt uns das Übernachten vor einer verwahrlosten Campingeinfahrt nicht zu. Wir steigen wieder ein und fahren weiter Richtung Kenitra. Unterwegs pausieren wir auf einer Raststätte und werden sogleich von einem jüngeren Mann nach Geld gefragt. Auch dies lehnen wir freundlich ab.

 

Unsere weitere Fahrt führt uns duch die Metropole Kenitra (knapp 480.000 Einwohner), die am Fluss Sebou über einen wichtigen Umschlaghafen für landwirtschaftliche Erzeugnisse und eine Freihandelszone verfügt. Hafennah werden wir hin und her über verschiedene Straßen und relativ gefährliche Kreisel geführt. Alle sind in Eile. Über unseren Köpfen sehen wir Hunderte von Storchennestern am Straßenrand. Anscheinend finden sie im Hafengebiet einfach und sicher Nahrung (Abfälle?). Dann geht es über einen Prachtboulevard in den Vorort Medhiya. Hier werden wir nochmals unterhalb der Burg direkt ans Wasser geführt und fahren an einfachen Fischbuden vorbei. Etliche Einweiser versuchen uns hier zum Anhalten zu bewegen.  Und schließlich kommen wir an unserem Ziel dem Camping Medhiya an. Dieser Platz verfügt über knapp 400 Stellplätze. Davon sind bei unserer Ankunft vielleicht sechs besetzt. Überwiegend sind es Deutsche. Wir stellen uns direkt an den schönen Poolbereich. Sogleich gehen wir mit unseren Hunden in Richtung Strand. In Höhe einer ersten Restaurantzeile werden wir von einer Hundehorde angebellt. Die regen sich so über uns auf, dass sie ohne zu schauen über die Straße laufen. Nicht schlimm, aber da es Marokkaner gibt, die nur hupen und nicht unbedingt bremsen, ist das ein waghalsiges Unterfangen.

An der Strandpromenade gibt es dann immer wieder verschiedene Hunderudel. Manchmal schauen sie nur gelangweilt, manchmal kommen sie laut bellend auf uns zu und weichen dann aber doch aus. Die ersten Fettgebäckringe werden uns angeboten, Teeverkäufer sind untwegs, Kamele und Ponys stehen zum Reiten bereit und Strandstühle mit eigenem Sonnenschirm können ausgeliehen werden. Eine Marokkanerin ist so begeistert von unserer Miza, dass ihr Freund ein Foto von den Beiden machen muss. Sie erzählt, dass die Streuner als gefährlich gelten (naja sie kennt unsere Atura nicht). Je weiter wir südwärts am Stand entlang laufen, desto weniger turbulent geht es zu. Auf dem Rückweg kaufe ich noch zwei Fettgebäckringe. Die sagen uns aber nur bedingt zu. Und überall treffen wir weiterhin auf streunende Hunde. Zurück auf dem Campingplatz ändert sich die Tierart dann in Katzen, da hier am Eingangsbereich eine Katzenmutter mit fünf oder sechs Katzenkindern lebt.

 

Am sonnigen Mittwoch nutzen wir unsere Waschmaschine und gehen danach wieder an den Strand. Dort ist diesmal eine Mädchengruppe so begeistert von Miza, dass erneut eine Fotoshooting stattfindet. Am lautesten ist das Gekreische, wenn auch noch die Leine zu halten ist. Langsam beschleicht uns das Gefühl, dass Miza ein Internetstar wird ...  Unterwegs kaufen wir dann noch beim "Le Continental" sehr leckeres Brot und zwei Teilchen ein. Abends laufen wir auf der Mole des Flusses Sebou bis zu seiner Atlantikmündung. Ein auslaufendes Schiff hat sichtlich Mühe den Übergang des Flusses ins offene Meer zu queren. Am Ende der Mole erhebt sich linker Hand eine große Sanddüne und dort stehen sie schon wie Indianer aufgereiht, das nächste Hunderudel mit vielleicht knapp 20 Hunden.  Mit ihrem Gebell geben sie unseren Hunden zu verstehen, dass sie hier nichts zu suchen haben. Wir führen unsere Hunde eng bei uns, weil wir festgestellt haben, dass die Angst der Streuner vor Menschen immens ist. Und so kommen wir auch hier hindurch.