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Von Skoura zum Affenfinger nach Tamellalte

Wir nähern uns den berühmten Schluchten von Marokko. Heute fahren wir das Dadèstal flussaufwärts. Unser Ziel ist eine Felsformation mit dem Namen "Affenfinger". Dort zweigen steile Seitenschluchten ab. Unser Stellplatz gehört zum Hotel Majorel, dessen Außenterrasse einen spektakulären Blick auf die Felsen erlaubt. Wir zahlen 70 Dh inkl. Strom und melden uns dann auch zum Abendessen an. Wir entscheiden uns für ein Couscousgericht mit Huhn. Da die Restaurants keinen dauerhaften Kundenstrom haben, müssen wir auch hier vorab bestellen, damit dann am Abend auch die Zutaten bereit stehen.

 

Natürlich laufen wir mit unseren Hunden hinunter zum Flusslauf. Es ist dort herrlich grün und menschenleer. Zumindest denken wir das, als wie aus dem "Nichts" ein Marokkaner uns folgt. Er möchte uns über den Fluss hinweg in eine Seitenschlucht führen. Darauf haben wir aber keine Lust, müssen ihm das aber mehrmals erklären bis er von uns ablässt. Auf eigene Faust erkunden wir weiter die Gegend. Es ist total schön. Wir treffen auf sehr freundliche Menschen, die sogar tlw. von Hunden begleitet werden! Viele sammeln hier unten aber Feuerholz (vorwiegend Frauen). Über zwei wackelige Holzstege queren wir zweimal den Fluss. Dann stoßen wir auf einen kleinen Jungen, der zuerst nach den Namen unserer Hunde fragt, um dann weiter nach "Money" zu fragen. Ich sage ihm, dass wir keins dabei haben. Vera gibt ihm einen Bonbon, und er begleitet uns hinauf ins Dorf. Dort kommt noch ein Mädchen hinzu, die auch mit einem Bonbon versorgt wird. An einem Haus im Dorf werden wir dann von drei Hundewelpen ordentlich angebellt. Da der kleine Junge denkt, dass er seine neuen Freunde verteidigen muss, wirft er mit einem Stein nach den Hunden. Heijeijei, schnell rufen wir, er solle das sein lassen. Das macht er auch und die Kinder beobachten dann ganz genau wie Vera den Hundewelpen etwas Hundefutter gibt. Zurück am Wohnmobil treffen wir auf einen weiteren deutschen Reisenden. Kurz danach folgt dann noch ein englisches Ehepaar, welches sich aber als überaus witziges neuseeländisches Reisepaar herausstellt. Sie sind nach England geflogen, haben dort einen Campervan gekauft und bereisen mit diesem jetzt für ein Jahr Europa und Marokko. Danach geht es wieder nach England und dort wird das Wohnmobil wieder verkauft.

Gegen 18.30 Uhr betreten wir den riesigen Bewirtungsbereich des Hotelrestaurants. Wir sind erst einmal die einzigen Gäste und wählen demgemäß natürlich den Platz vor dem angeheizten Kamin. Diese Wärme benötigen wir aber auch, da es ansonsten viel zu kalt wäre. Vera bekommt als Vorspeise einen tollen gemischten Salat, ich eine marokkanische Harirasuppe, die etwas langweilig schmeckt. Unser Couscous-Hauptgericht ist leider nicht heiß genug. Zudem ist das Gemüse weichgekocht. Das wenige Hühnerfleisch ist gut. Die Nachspeise ist ein Fertigbiskuit mit Honigjoghurt. Naja, das Essen ist so "geht so", aber Gerd gesellt sich noch vor dem Feuer zu uns. Auch der zweite gedeckte Tisch wird noch von den anderen deutschen Wohnmobilisten belegt.

 

Danach geht es für uns ins Wohnmobil und wir haben einen wunderbaren Schlaf, da es kaum Hundegebell und keinen Muezzinruf gibt.