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Taghazout Anchor Point

Das Wetter ist weiterhin auf Sonne gepolt. Wir wollen dies nutzen und nochmals einen Tag am Strand verbringen. Am sogenannten Anchor Point gibt es einen großen Parkplatz. Bei unserer Ankunft herrscht dort schon ein reges Treiben. Viele Familien verbringen den Tag am Strand, die Surfprofis toben sich auf den anspruchsvollen Wellen hinter einem Felskamm aus, eine fahrende Saftbar beschallt den gesamten Platz mit Reggae- und anderer Sonnenmusik und auch ein paar Wohnmobile haben sich mit Sicht aufs Meer aufgereiht.

 

Wir checken kurz die Lage, zahlen dann dem Parkwächter 20 Dh (inklusive unserer geplanten Übernachtung) und verbringen zunächst mit unseren Hunden und danach allein schöne Stunden am Strand. Auch ein Bad in den Wellen ist möglich. Zum Abschluß steigen wir auf den Felskamm und schauen den Surfern aus der Nähe zu. Die sind hier alle ziemlich gut. Uns imponiert aber insbesondere ein etwas fülligerer Surfer, der stundenlang nur mit Badehose im Wasser verweilt. Alle Anderen sind doch durch einen Neoprenanzug gegen die schleichende Kälte geschützt.

 

Auf dem Parkplatz treiben sich wieder viele Streuner herum, die sich jeweils einzelne Fahrzeuge als Bewachungsobjekt aussuchen, und auf eine Belohnung der Besatzung warten. Kurz vor dem Sonnenuntergang geht ein uniformierter Polizeibeamter mit zwei Begleitern in Straßenkleidung und Funkgeräten in der Hand über den Platz. Nach und nach werden die Wohnmobilbesatzungen angesprochen, so auch wir. Wir sollten diesen Parkplatz bitte verlassen, es wäre hier für eine Übernachtung zu riskant. Bei meinem Einwand, dass wir doch gestern ohne Angst nur 2 km weiter in Taghazout gestanden hätten, entgegnet er, dass dies auch richtig wäre. Gegen eine Übernachtung direkt in Taghazout habe er nichts. Ja, was machen wir jetzt? Da noch zwei andere Deutsche vor Ort sind, spreche ich auch mit diesen noch einmal. Sie werden auf jeden Fall fahren und fragen nach unserem gestrigen Übernachtungsplatz in Taghazout. Allein wollen wir hier jetzt auch nicht bleiben. Bei der Ausfahrt sage ich zu den Parkwächtern, dass die Polizei uns weggeschickt hat. Diese sind auf die Polizei sehr ärgerlich (schließlich bestreiten sie mit diesem Geschäftsmodell ihren Lebensunterhalt) und überreden uns zu bleiben. Das mit der Polizei würden sie regeln.

 

So drehen wir wieder um und bleiben doch. Außer uns sind auch zwei andere Wohnmobile nicht gefahren, später am Abend kommen noch neue hinzu. Trotzdem wird die Nacht wieder etwas unruhig, da auch wir am Abend einen lieben weißen Wachhund bekommen. Er liegt anscheinend unter unserem Wohnmobil und immer wenn sich ein anderer Streuner nähert, fängt er ordentlich an zu bellen. Dafür bekommt die treue Seele am nächsten Morgen von Vera auch etwas Futter ...