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Von Weyher nach St. Martin

Heute geht es für uns hinüber auf den öffentlichen Wohnmobilstellplatz von St. Martin. Bei weiterhin strahlendem Sonnenschein stellen wir uns auf ein halbwegs schattiges Plätzchen. Gegen Mittag treffen wir uns mit Jutta und Peter – diese haben in St. Martin ein Appartement gemietet – an der Tourist-Info und gehen von dort gemütlich zur Kropsburg hinauf. Dort kehren wir in die Burgschänke ein und lassen unsere Hunde zur Ruhe kommen. Da es auch heute wieder drückend heiß ist, genießen auch sie diese schattige Pause. Bedient werden wir schnell und zügig von einem durch sein lockeres Mundwerk geprägten jungen Mann ("oder die da wo hier herumläuft" bleibt mir in Erinnerung). Zurück geht es wieder hinab nach St. Martin. Dort zeigt Vera Jutta und Peter das uns bekannte Hotelrestaurant „Consulat des Weins“ des Weingutes Herrengut der Familie Schuster. Vom rückwärtigen wunderschönen Gartenbereich aus betreten sie die Vinothek, in der sämtliche Weine unkompliziert selbst erprobt werden dürfen. Das ist schon einzigartig und toll gemacht. Und falls eine ergänzende Beratung gewünscht ist, stehen auch sofort die kompetenten Angestellten zur Verfügung. Später am Abend suchen wir noch nach einer geeigneten Einkehrmöglichkeit. Da uns die Weinstube Raabe nicht zusagt, landen wir im Hotel-Restaurant des Winzerhofs der Familie Becker. Hier lassen wir den Abend bei einem durchweg guten Essen ausklingen.

 

Am nächsten Tag holen uns unsere Freunde für einen Ausflug zu einem ihrer Lieblingswinzer ab. Unsere Hunde werden hinter dem Rücksitz verstaut, was ihnen auf Anhieb nicht so gefällt. Zum Glück geht es nur hinüber ins südlich von Edenkoben gelegene Hainfeld zum Weingut der Familie Klein. Diese haben sich wohl erst kürzlich auf einem zentral gelegenen Grundstück deutlich vergrößert. Durch einen Torbogen tauchen wir in ein weitläufiges Gartengelände ein. Hier treffen wir auf den Chef Peter Klein. Dieser erzählt uns ein wenig über ihr neues Domizil. Danach werden wir an den Verkoster "Max" der Vinothek verwiesen. Wunderbar stehen wir vor dem imposanten neuen Verkaufsraum an einem auf zwei Weinfässern ausgelegten Rauhspundbrett. Hier trinken wir uns - soweit es möglich ist - durch das angebotene Weißweinsortiment. Es sind wirklich sehr schöne Weine dabei, drei Sorten davon wählen wir aus. Da eine Weinprobe doch sehr hungrig macht, lassen wir uns von Max noch einen Tipp für den Mittagstisch geben. Da heute Dienstag ist, empfiehlt er die Winzergaststube des Grafen-von-der-Leyen in Burrweiler. Das ist ein Top-Tipp. Die Gerichte werden fürs Auge wunderbar präsentiert und der Geschmack steht diesem nicht nach. Wir genießen das rustikale Gartenambiente und steigen anschließend über den Kreuzweg hinauf zur St-Anna-Kapelle. Mit vollem Magen und in sengender Hitze ist dies kein leichtes Unterfangen. Aber oben angekommen werden wir durch den Ausblick und die lauschige Stille unter den mächtigen schattenspendenden Bäumen entschädigt. Zudem gibt uns Jutta noch eine kleine Privatvorführung in der Balettkunst. Es ist ein wirklich herrlicher Tag, den wir abends ruhig am Wohnmobil ausklingen lassen.

 

Somit sind wir am folgenden Tag fit für die nächste kleine Tour. Wir starten am Ortsrand von Diedesfeld und schaffen immerhin knapp 1,5 km bis zur ersten Einkehr in die Klausentalhütte. Danach geht es bei schwülwarmen Wetter den Hang hinauf zum Hambacher Schloss. Unsere tumorkranke Atura trottet gemütlich hinter uns her. Wir haben uns zwischenzeitlich angewöhnt, unser eigenes Tempo ihrem tapferen Schritt anzupassen. Derweil kann Miza in Ruhe ausgiebig die Wegesränder erkunden. Am Hambacher Schloss beginnt es erst leicht, und als wir uns dort im Außenbereich des Restaurants 1832 niedersetzen, auch stärker zu regnen. Also werden wir schnell ins Innere verfrachtet und essen dort solide zu Mittag. Das Hambacher Schloss mit dem 1832 stattgefundenen gemeinschaftlichen Fest von nahezu 32000 freiheitlich denkenden Bürgern aus ganz Europa ist ein wichtiger Baustein in der Demokratiebewegung. Heute ist es aufwendig restauriert und beinhaltet eine informative Ausstellung zur deutschen Geschichte. Für uns geht es jetzt aber direkt zurück zum Auto in Diedesfeld. Mit diesem werden wir von Jutta und Peter am Wohnmobil abgesetzt und am Abend treffen wir uns zur letzten Einkehr. Heute ist Mittwoch und etliche Restaurants nutzen diesen Tag als Ruhetag. Wir landen demgemäß zufällig im Restaurant des Hotels St. Martiner Castell. Hier ergattern wir auf der Außenterrasse den letzten freien Tisch und staunen schon kurze Zeit später über unsere schön angerichteten Speisen. Es ist hier alles ein wenig edler und hochpreisiger als in einer einfachen Weinstube. Zum letzten Mal prosten wir uns alle zu, morgen trennen sich leider wieder unsere Wege.