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Von Braunschweig nach Schönebeck an der Elbe

Heute erreichen wir unser im letzten Jahr lieb gewonnenes Ziel „die Elbe“. Wer sich an der Natur erfreut, ist hier bestens aufgehoben. Unser Einstieg beginnt in Schönebeck. Das Städtchen liegt 15 km südlich von Magdeburg und hat um die 30.000 Einwohner.

Wir fahren auf einen Parkplatz südlich der Fachwerkbrücke über die Elbe. Dieser grenzt an ein aufgegebenes Industrieareal, welches nunmehr durch die Pflanzenwelt zurückerobert wird. Auf dem Parkplatz stehen bereits zwei Wohnmobile, später am Abend füllt sich der Platz noch etwas.

Bei unserem ersten Erkundungsgang herrscht wieder eine schwüle Hitze. Unsere Atura trottet daher nur widerwillig hinter uns her. Wir erreichen eine Kopfsteinpflasterstraße, die direkt zur Elbe hinunter führt. Hier liegen drei Kanus, deren Besatzung wohl gerade eine Stärkung im an der Ecke liegenden italienischen Restaurant nimmt. Wir umrunden eine Hochwasserschutzmauer und treffen dort auf ein blechernes Kunstwerk. Was kann das sein? Es nennt sich „Salzblume“ und wurde 1997 von dem dänischen Künstler Anders Nyborg erschaffen. Symbolhaft ist Schönebecks frühere Bedeutung in der Salzgewinnung und im Salzhandel dargestellt. Direkt daneben zeigt uns eine Hochwassermarke den bisherigen Elbwasserhöchststand aus dem Jahr 2013. Wir passieren einen Schiffsanleger und sehen vor uns ein langgestrecktes Fachwerkgebäude. Es handelt sich wohl um eine der längsten zusammenhängenden Fachwerkfassaden in Europa. Hier drehen wir um und gehen zurück zum Wohnmobil.

Am folgenden Tag laufen wir mit unseren Hunden zuerst zum weitläufigen Marktplatz Schönebecks. Wir sehen das Rathaus und danach folgt auf der rechten Seite der Salzturm. Dieser gehörte zur mittelalterlichen Stadtmauerbefestigung. Wir folgen noch etwas der Straße und halten uns dann in Richtung einer beigefarbenen Kirche. Es handelt sich um St. Jakobi. Das Gotteshaus stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde aus Bruchsteinen errichtet. Die Ausstattung ist karg, da bei einem Elbhochwasser Ende des 19. Jahrhunderts vieles zerstört wurde. Von hier aus geht es für uns in sengender Hitze in Richtung des „Weltrad“-Areals. Hier dreht sich alles um Fahrräder. Die alte Marke „Weltrad“ wurde wieder belebt und somit werden hier in Handarbeit moderne Fahrräder im Retrolook hergestellt. Daneben gibt es Übernachtungsangebote für die Radler des Elbradweges und ein über die Grenzen hinaus bekanntes tolles Restaurant. Wir kehren zum Wohnmobil zurück und verbringen dort den heißen Nachmittag.

Am nächsten Morgen fahren wir in den Schönebecker Stadtteil „Bad Salzelmen“. Dort befindet sich Deutschlands ältestes Soleheilbad. Die Kuren begannen im Jahr 1802. Noch heute gibt es dort ein imposantes Gradierwerk mit einer Länge von knapp 300 m, welches für die Freiluftinhalation genutzt wird. Ursprünglich diente es aber der Gewinnung der Sole aus oberflächennahen Solequellen. Es wurde Mitte des 18. Jahrhunderts gebaut und hatte damalig eine Gesamtlänge von über 1800 Metern. Im Kurpark testen wir das angebotene heilende Solewasser. Wie zu erwarten schmeckt es unglaublich salzig. Leider können wir den Park nur kurz genießen, da heute ein ultraheißer Tag ansteht. Schon jetzt sind es knapp 30 Grad und nachmittags wird es wohl noch auf 34 Grad ansteigen. Wir gehen zum Wohnmobil zurück, kaufen im Supermarkt noch schnell etwas ein und fahren dann zu unserem nächsten – hoffentlich schattigen - Ziel.