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Ins Waldbad von Dessau

Die nächsten Tage bis Freitag soll es warm und sonnig bleiben. Wir möchten diese Zeit geruhsam an einer Badestelle verbringen. Zunächst stoße ich in der Nähe auf einen Campingplatz am Adriasee. Dieser wäre nicht mehr besonders schön, aber für ein oder zwei Nächte annehmbar. Vera liest dann noch weitere Rezensionen in „Googlemaps“ und die Neueren davon sind alle so negativ, dass wir vom Adriasee Abstand nehmen. Stattdessen werden wir in den Süden von Dessau zum Waldsee fahren. Dort gibt es gegenüberliegend einen großen Parkplatz, auf dem wir vielleicht übernachten können.

Am Waldbad angekommen, gehe ich zur Abzäunung und winke einen rot gekleideten Herrn im DLRG-Outfit herüber. Es ist der Betreiber Herr Büttner. Als ich ihn frage, ob wir auf den Parkplatz übernachten können, bestätigt er dies. Prinzipiell können Wohnmobile wohl auch direkt auf dem Waldbadgelände stehen, da wir aber Hunde dabei haben, bleibt für uns nur der hintere Bereich auf dem großen Besucherparkplatz. Das kostet uns 10 Euro die Nacht. Wir freuen uns über den Deal und richten uns fern der parkenden Pkw gemütlich ein. Atura kann ungestört draußen am Wohnmobil liegen und Miza läuft die ganze Zeit ohne Leine herum. Herrlich, hier können wir es aushalten. Zudem gibt es im direkten Umfeld schöne Waldwege für unsere Hunderunden. Und dazu kommt noch der See!

Der See verfügt über einen sehr langen feinsandigen Strand. Wie oft hier im Osten ist der hintere Bereich für die „ohne Badeklamotten“ reserviert. Es gibt ein Beachvolleyballfeld, ein Basketballfeld, einen Spielplatz, einen Sprungturm und zwei Badeinseln sowie Verpflegungsbüdchen. Der See lädt weiterhin zum Rudern oder Tretbootfahren ein. Zwei SUP-Boards können ausgeliehen werden. Das Angebot gibt für alle Altersklassen etwas her, und wir sind hier absolut glücklich. Am Mittwoch und Donnerstag verbringen wir die Mittags- und Nachmittagsstunden am Sandstrand. Wir schwimmen etliche Runden im See. Dieser wird über eine enorme Breite nur sehr langsam tiefer, und an den Füßen spüren wir nur Sand und nicht wie oftmals sonst Steine und Algen. Am zweiten Tag sind wir quasi schon Stammgäste und plauschen mit dem Betreiberehepaar Büttner, der Imbissbedienung und einer älteren Frau, die sich zuvor gerade von einem noch älteren Ehepaar verabschiedet hatte. Dieses ältere Ehepaar kommt wohl mit Bus und Bahn aus Bitterfeld zum Waldsee gefahren, sie ist so etwa 91 Jahre und noch fit und ihr Mann müsste so 94 Jahre alt sein. Dieser sitzt allerdings im Rollstuhl, den seine jüngere Frau noch schiebt. Wahnsinn, sehr gute Gene oder liegt es am lebenswerten Ambiente des Waldsees?

Ach ja, noch erwähnenswert ist das Restaurant am Waldsee. Es ist das griechische Restaurant „Syrtaki“ mit ordentlich Ouzo-Ausschank. Während unseres Abendessens kommen mehrmals die Servicekräfte mit eisgekühltem Ouzo vorbei und fragen uns, ob sie nachschenken sollen. Drei schaffen wir auch hinunter, dann ist es aber auch gut. Wir sitzen dabei im riesigen Außenbereich mit Seeblick und lassen uns eine gegrillte Dorade mit Folienkartoffel und ein Lachsfilet mit Salat schmecken. Alles in allem eine typisch griechische Küche ohne große kulinarische Finesse.

Am Freitag verlassen wir unseren tollen Platz am Waldsee. Das Wetter soll kippen und somit sind unsere Seetage gezählt.