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Von Großenhain nach Meißen

Wer Meißen hört, denkt sofort an das dazugehörige Porzellan. Natürlich gibt es daher auch ein großes Porzellanmuseum, welches wir aber nicht besuchen. Wir stellen uns auf den wunderschönen öffentlichen Stellplatz an der Elbe. Oberhalb unseres Wohnmobils thronen die Albrechtsburg und der Dom. Das hat schon was!
Und diese zwei Bauten wollen wir auch heute anstelle des Porzellanmuseums von innen besichtigen. Gegen Mittag machen wir uns ohne die Hunde auf den Weg hinauf in die Altstadt Meißens. Diese gefällt uns auf Anhieb. Es herrscht ein angenehmes Zusammenspiel von historischen Gebäuden und moderner Nutzung, so dass hier letztendlich viel Leben in den alten Gassen ist. Am Marktplatz besichtigen wir die evangelische Frauenkirche und bewundern ein davorstehendes historisches Kutschengespann. Dieses bietet Touren durch die Altstadt an. Wir verzichten darauf und folgen der Burgstraße. Diese ist links und rechts von tollen Restaurants und Ladengeschäften gesäumt. Somit ist unser Weg hinauf zum Dom sehr kurzweilig. Je höher wir kommen, desto öfters blicken wir zurück, um die unter uns zurückbleibenden Häuser zu betrachten. Im Dom kaufen wir uns die Tickets für die Besichtigung plus der angegliederten Albrechtsburg. Mit knapp 32 Euro sind wir dabei und stellen dabei fest, dass wir in einer touristisch oft besuchten Stadt verweilen. Viele unterschiedliche Sprachen werden um uns herum gesprochen. Im Meißner Dom lernen wir, dass hier viele Markgrafen des Mittelalters begraben liegen, die den Dombau förderten. Sehr gut gefallen uns, die am seitlichen Portal hängenden, modernen, großformatigen Kirchenbilder. Es sind die vier Werke "Urknall/ Kreuzigung/ Höllensturz und Auferstehung" des Chemnitzer Künstlers Michael Morgner (geb. 1942)., die seit 2014 den Meißner Dom mit prägen. Vom Dom aus sind es nur wenige Schritte zu den Ausstellungen der Albrechtsburg. Die Themenschwerpunkte sind die Geschichte der Burg, das Leben im Mittelalter und die Entstehung des Meißner Porzellans sowie im untersten Geschoss die ehemaligen fürstlichen Gemächer. Hier schlurfen wir in riesigen Filzpantoffeln über das alte Parkett. Da es heute erneut schwülwarm ist, kommen wir beim Treppensteigen ziemlich ins Schwitzen. So sind wir froh, als wir wieder nach Draußen kommen, um uns dort im Schatten der Häuser etwas abzukühlen. Jetzt brauchen wir ein Getränk und da uns hinter der evangelischen Kirche am Marktplatz ein Wirtshaus aufgefallen ist, kehren wir dort ein. Es ist das historische Restaurant des Weingutes Vincenz Richter. Dieses Zunfthaus von 1523 ist wohl seit 1873 im Familienbesitz. Auf der Außenterrasse trinkt Vera einen hervorragenden Kerner und ich ein gutes "Schwerter Pils". Dazu gönnen wir uns gemeinsam noch einen kleinen Flammkuchen. Auch dieser schmeckt. Danach geht es für uns zurück zum Wohnmobil mit wartenden Hunden. Mit diesen laufen wir noch etwas am Ufer der Elbe entlang, um dann den Abend mit Elbeblick ausklingen zu lassen.

Am nächsten Tag erkunden wir nochmals die Altstadt Meißens. Wir kaufen für mich T-Shirts ein, da meine mitgenommenen langsam zur Neige gehen und nicht bis zum Ende unserer Tour reichen. Am heutigen Sonnabend füllt sich die Stadt zunehmend mit Touristen. Aber wir lassen es heute ruhig angehen und kehren gegen 14 Uhr erneut im Restaurant von Vincenz Richter ein. Diesmal essen wir richtig und wählen Tagliatelle mit Pfifferlingen sowie ein Kabeljaufilet an Kräuterrisotto und Brokkoli. Wie von uns erhofft, ist das Essen wieder ausgezeichnet. Also wählen wir auch noch zwei Desserts. Die Crème brûlée mit Waldfrüchten ist auch super, aber das Mousse au Chocolat mit Ingwercrumble und Apfelspalten überzeugt uns leider gar nicht. Aber insgesamt können wir das Restaurant ruhigen Gewissens empfehlen. Und schaut Euch unbedingt auch den Innenbereich an. Es ist wie ein kleines Museum.
Auch den zweiten Abend verbringen wir auf dem Elbparkplatz und fahren dann zum absoluten Highlight unserer diesjährigen Sommerreise. Wobei ich anmerken muss, dass auch Meißen schon sehr lohnenswert ist-