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Von Isola Dovarese nach Ravenna (Stadt der Mosaike)

Wir fahren Richtung Küste und erreichen gegen Mittag den öffentlichen Wohnmobilstellplatz der Stadt Ravenna. Es handelt sich um einen für Wohnmobile reservierten Parkplatzbereich auf der Piazza Resistenza. Die am Parkautomaten zu bezahlende Gebühr ist mit 2,25 Euro je Tag unglaublich günstig. Insbesondere hinsichtlich der Tatsache, dass es eine hervorragende V/E-Station und jede Menge Abfallbehälter gibt. Insgesamt stehen hier jetzt je Nacht immer so fünf bis sechs Wohnmobile. Platz ist sicherlich für knapp zwanzig. Kurz nach unserer Ankunft kommt auch endlich die Sonne durch und treibt die Temperaturen auf erträgliche 13 bis 14 Grad. Das passt für unseren ersten Stadtrundgang.

Ravenna hat ungefähr 155.000 Einwohner und war seit dem 5. Jahrhundert Erzbischofssitz. Zu dieser Zeit war es auch die Hauptresidenz der weströmischen Kaiser (u. a. Odoaker und Theoderich der Große). Entsprechend reich bestückt war die Stadt mit kirchlichen und repräsentativen Bauten. Wir gehen in Richtung der Basilika San Vitale aus dem 6. Jahrhundert. Dieses Bauwerk soll unglaublich tolle Mosaiken besitzen, die wir uns aber erst morgen anschauen werden. Neben der Basilika befindet sich das Mausoleum der Galla Piacidia (Tochter des Theoderich des Großen und Kaiserin). Von der Basilika aus schlendern wir gemütlich durch die Straßen. Wir kommen an der Markthalle vorbei und biegen zur Piazza del Popolo ab. Das ist der Hauptplatz Ravennas, nicht sehr groß und auch eigentlich nicht schön. Von hier aus gehen wir jetzt südwärts zur Hauptkirche Theoderichs, der Sant Apolinare Nuovo. Danach geht es wieder stadteinwärts und vom Zentrum zurück zu unserem Wohnmobil. Sobald die Sonne sinkt, wird es auch heute wieder schnell kühl. Da wir jetzt nicht mehr kochen wollen, holen wir uns von einem kleinen Büdchen Piadini und Crescioni. Ersteres ist ein einfacher Fladen mit der Zutat der Wahl (bei uns Rosmarin mit Oliven und Zwiebeln). Die Crescioni (geklappte Teigtaschen) lassen wir einmal mit Mozarella/ Olive und die andere mit Spinat/ Käse füllen. Die Crescioni waren annehmbar, die Piadini ultratrocken und pappig. Naja, was erwarten wir für 11 Euro?

Am nächsten Tag gehen wir zuerst mit Miza in einer benachbarten Parkanlage schön spazieren und machen uns danach auf, ohne unseren Hund die „Unesco-Welterbemosaike“ zu bewundern. Und es stimmt, die Mosaike in der Basilika San Vitale sind schon wirklich einmalig. Und im Museum zur erzbischöflichen Geschichte betreten wir die im 6. Jahrhundert gestaltete erzbischöfliche Kapelle, die im gleichen Stil gestaltet ist. Allerdings gegenüber der Basilika ist es halt „nur“ ein kleiner Raum. Einzigartig ist im Museum aber der MAXIMIANSKATHEDRA. Es ist ein Stuhl aus Ebenholz, der mit Elfenbeinplatten verkleidet ist, die Schriften des Alten und Neuen Testaments zeigen. Maximian ist dabei der Name des zugehörigen Bischofs aus dem 5. Jahrhundert, Kathedra ist die Stuhlform. Oje, Kultur kann anstrengend sein.