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Von Rimini nach Porto Sant´Elpedio

Eigentlich wären wir heute Richtung San Marino oder Urbino gefahren. Das sind tolle Ziele, die viele Reisende auf ihrer „To do“-Liste abarbeiten. Da das Wetter aber in den vom Meer abgerückten Höhenzügen gerade einmal Temperaturen von 2 bis 6 Grad verspricht, verzichten wir auf diese Abstecher. Wir bleiben am Meer und wollen dort bei ca. 11 Grad den heute teilweise sonnigen Tag verbringen und das für morgen angekündigte Regengebiet aussitzen. Auf unserem Weg halten wir an einer Agip-Tankstelle und versuchen LPG zu tanken. Im Internet habe ich gefunden, dass es in Italien zumeist nicht erlaubt ist, selbst LPG aufzufüllen. Und so ist es auch hier. Der zuständige Service-Mitarbeiter setzt die Zapfpistole auf unsere Alu-Tankgasflasche und verschwindet dann zum nächsten Kunden. Demzufolge löse ich die Zapfpistole eigenständig und bezahle das Entgelt nach Rückkehr des Mannes. Gas haben wir somit wieder, und die nächsten kalten Tage können kommen (wir hoffen es aber nicht).

In Porto Sant´Elpedio haben wir uns einen offiziellen Wohnmobilstellplatz an der Strandpromenade ausgesucht. Zwölf Euro kostet der Platz, drei Euro der Strom für eine Nacht. Da unsere Batterie auf Grund der wenigen Sonne in den vergangenen Tagen nur teilgeladen ist, kommt uns der Stromanschluss gut gelegen. Auf dem Stellplatz (120 Plätze) stehen bei unserer Ankunft ein deutsches und ein italienisches Wohnmobil. Der Deutsche ist aber schon kurz danach verschwunden. Unsere erste Tour führt uns nordwärts am Strand entlang. Miza freut sich wie Bolle. Leider ist der Strand aber auch recht kiesig, so dass das Gehen nur bedingt Spaß macht. Aber es bleibt zum Glück trocken. Der nächste Tag zeigt sich dagegen schon morgens wolkenverhangen und regnerisch. Dieses Wetter begleitet uns bis zum Mittag. Was soll man dann schon groß unternehmen? Wir gehen essen in der nur knapp 200 m entfernten Osteria Salina. Und es lohnt sich. Die Anti Pasti mit sechs verschiedenen Meerestierspeisen mundet hervorragend. Danach essen wir jeweils typisch italienische Pasta (Orecchiette und Troccoli jeweils auch mit Meeresbewohnern). Dazu gibt es preiswerten weißen Hauswein. Nur die Desserts hätten wir uns sparen können. Diese waren dann doch sehr einfach und nicht sehr schmackhaft. Es sind ca. sechs Tische zur Mittagszeit besetzt und nachdem alle bewirtet sind, macht der Koch einen Rundgang durch das Lokal und fragt, ob alles in Ordnung ist. Im Hintergrund läuft dazu noch eine chillige Musik und von jedem Tisch bietet sich ein wunderbarer Blick aufs Meer. Das war von uns eine gute Entscheidung. Abends gehen wir noch einmal an der Strandpromenade entlang und treffen auf eine kleine Schuhfabrik (Bianca T.). Durch den Seitenbereich schauen wir in die Werkhalle, in der Arbeiter mit der Herstellung von Schuhen beschäftigt sind. Um die Ecke herum gibt es einen kleinen Showroom. Auch Klamotten hängen dort zum Verkauf. Als ich im Internet nach dieser Schuhmarke suche, stelle ich fest, dass es in diesem Ort viele Schuhfabriken gibt, die u.a. auch in Lizenz für Designerlabels fertigen. Zudem gibt es etliche Schuhoutlets. Sehr interessant, aber ich freue mich jetzt auf das Pokalspiel meiner Lieblingsmannschaft gegen Wolfsburg. Und unsere Fohlen aus Mönchengladbach enttäuschen mich nicht und siegen glücklich per „Last Minute-Tor".
Am nächsten Morgen kommt dann endlich die Sonne zurück. Beim Sonnenaufgang genieße ich die Runde mit Miza. Auch an den Fischverkaufsbuden gegenüber des Stellplatzes ist heute gleich viel mehr Betrieb als am regnerischen Vortag. Wir packen langsam zusammen und machen uns auf den Weg zum nächsten Ziel.