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Erholungstage im Lido Salpi südlich von Manfredonia

Die Wettervorhersage verspricht von Montag bis Mittwoch viel Sonne. Die wollen wir nutzen und  buchen uns daher auf einen der wenigen - zu dieser Jahreszeit - noch offenen Campingplätze ein. Der Lido Salpi liegt ziemlich unschön in einem ausschließlich landwirtschaftlich genutzten ehemaligen Sumpfgebiet. Weit und breit sehen wir nur Felder. Dann biegen wir Richtung Meer ab und erreichen den bepflanzten Bereich des Campingplatzes. Dort werden wir deutschsprachig begrüßt und eingewiesen. Und dort wo Deutsch gesprochen wird, gesellen sich natürlich auch weitere deutschsprachige Touristen hinzu. Wir sehen Kennzeichen aus Österreich, der Schweiz und überwiegend aus unserer Heimat. Es sind sicherlich so zwanzig bis dreißig deutsche Wohnmobile auf dem Platz.

Wir stellen uns direkt an den Zugang zum Strand und gehen auch schnell noch eine kleine Runde. Es ist alles wunderbar hier. Jetzt brauchen wir nur noch die Sonne. Die zeigt sich am Montag zwar etwas, aber leider nicht so richtig. Bei unserem ersten Morgenspaziergang werden Miza und ich in der südlichen Nachbarbucht von einem Hunde-Duo überrascht, die Jagd auf unsere Miza machen. Es sind eine kleine braune Fußhupe und ein kräftiger weißer Herdenschutzhund. Und beide holen anfangs auf Miza auf, die es aber dann doch schafft unbehelligt zum Wohnmobil zurückzurennen. Vera sieht sie um die Ecke düsen und macht ihr schnell die Tür auf. Naja, als wir Atura noch hatten, haben unsere beiden auch manchmal Jagd auf alleinlaufende Hunde gemacht. MIttags gehen wir mit Miza in die Gegenrichtung am Strand und diesmal hören wir wiederkehrende Knallgeräusche. Da sie recht regelmäßig auftreten, vermuten wir, dass es Vogelschreckanlagen sind, um die landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu schützen. Das Problem ist nur, dass unserer Miza diese "Schussgeräusche" extreme Angst machen. Sie will dann keinen Meter mehr weitergehen und will eigentlich nur noch zurück zum Wohnmobil. Das machen wir dann auch, um sie nicht noch mehr zu stressen.
Auf dem Campingplatz ergeben sich erste Gespräche mit anderen Reisenden. Wir sprechen mit einem österreichischen Paar, die von Sizilien schwärmen (einmal dagewesen, zieht es einen immer wieder hin). Eine fast Achtzigjährige - mit ihrer ebenso alten Schwester fahrend - rät uns dagegen von Sizilien ab (zu dreckig, zu enge Straßen, zu gefährlich). Eine Familie bereist mit vier Kindern (2, 5, 13 und 16 Jahre) Europa. Die Schulpflicht wird online erfüllt. Ein Pärchen trudelt am Dienstag mit einem selbstgebauten Wohnvan auf Basis eines ehemaligen Krankenwagens ein. Wir hatten dieses Gefährt mit der Aufschrift "Schwester Hilde" bereits in Termoli gesehen. Und schlussendlich kommt auch noch ein Carthagoalkhoven mit Youtubern, die einen Hund haben, der sehr unserer verstorbenen Atura ähnelt. Auch Miza schaute recht überrascht.
Am Dienstag haben wir endlich den fast perfekten "Bella Italia"-Tag. Die Sonne scheint mehrere Stunden und es ist fast 20 Grad warm. Wir nutzen den Strand und bestellen abends in der campingeigenen Küche Pizza. Dazu gönne ich mir noch das flach schmeckende Peronibier. Wir entscheiden uns dazu, noch einen Tag zu bleiben und auch am MIttwoch die Sonne zu genießen. Leider geht unsere Planung nicht auf, da der vorhergesagte stundenlange Sonnenschein ausbleibt. Aber das ist vielleicht auch gut so, denn Vera wurde am warmen Dienstag doch arg von Mücken zerstochen. Auch jetzt treiben sich davon wohl noch etliche Plagegeister herum. Aus den Kommentaren zum Campingplatz war zu entnehmen, dass es im Hochsommer/ Herbst mit den Fliegen und Mücken dort kaum auszuhalten ist.