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Abstecher in die Geisterstadt Craco

Gianfranco, der Stellplatzbetreiber von Materia, empfiehlt uns  in die Geisterstadt nach Craco zu fahren. Da wir uns in den vergangenen Jahren angewöhnt haben auf Tipps von anderen Reisenden oder Ortskundigen zu hören, fahren wir nach Craco. Ja, das lohnt sich. Die Landschaft hat zwar nur einen spröden Charme, da überwiegend kahle kalkhaltige Hügel zu sehen sind. Aber als dann Craco direkt vor uns liegt, sind wir doch baff.

Craco erlebte zwischen 1959 bis 1972 eine Reihe von Erdrutschen. Die Ursache lag wohl am Kanalisations- und Wassersystem. Als 1980 auch noch ein Erdbeben war, gab man die gesamte Altstadt auf. Die verbliebenen Einwohner zogen ins Tal in das neu geschaffene "Craco Peschiera". Heute ist die Altstadt nur noch durch geführte Touren begehbar, da fast sämtliche Gebäude bis auf die Grundmauern zerstört sind.  Wir parken am Ortsrand und gehen am äußeren Stadtrand entlang. Später lässt Daniel noch seine Drohne über den Gemäuern schweben, und wir können uns die Ruinenreste genauer anschauen. Noch interessanter findet Vera allerdings den weißen Hirtenhund, der unsere Nähe sucht. Es ist eine Hündin mit sichtbaren Zitzen, als wenn sie derzeit Junge hat. Wir füttern sie mit einer Rinderkopfhautstange, ein wenig Hüttenkäse und einer Schüssel Wasser. Was für ein unaufgeregter ruhiger großer Hund ist das, wirklicih toll!

Als wir Craco verlassen, kommt uns noch eine überraschende Gesellschaft entgegen. Es ist eine spezielle apulische Rinderart (Podolica). Begleitet werden sie von zwei quirligen Leithunden und den Schutz-/Hirtenhunden (weiße Maremma). Das Ende bilden die Hirten mit zwei Pferden. Die Rinder allerdings haben gerade einen ziemlichen Durst und steigen in die straßenbegleitende Wasserrinne hinein, um sich die letzten Tropfen zu sichern.