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Bruscata Grande - Silvester in Kalabrien

Von Craco aus geht es für uns durch die schöne Landschaft der Region Basilikata zurück ans Meer. Hier fahren wir an einen kilometerlangen Sandstrand. Wir parken im Sand und schauen uns die Umgebung an, um unseren Standplatz auszuwählen. Leider quellen alle Abfalleimer über vor Müll. Als wir uns umstellen wollen, kommt unser Michel nicht mehr aus dem tiefen Sand heraus. Erst nachdem wir die Räder etwas unterfüttert haben, ich draußen mir das ganze Dilemma anschaue und Vera am Steuer sitzt, kommen wir langsam rückwärts wieder von der Stelle. Gut, wir haben ja Zeit für solche Aktionen. Jetzt parken wir etwas weiter und warten auf Laura und Daniel. Diese verspäten sich, da sie die Abfahrt zum Eurospin-Supermarkt erwischt haben und nicht - wie ich - verpeilt vorbeigefahren sind. So mussten sie auch unseren Silvestereinkauf miterledigen. Am folgenden Silvestermorgen plagt mich mein Rücken leider wieder so stark, dass ich mich überhaupt nicht mehr nach vorne beugen kann. Schon früh beginne ich mit zusätzlichen gymnastischen Übungen. Auch beim Holzsammeln fürs Lagerfeuer bin ich nur wenig brauchbar.

Am frühen Nachmittag beginnt Daniel dann unser Silvestermenü vorzubereiten. Es wird Rindsrouladen mit Kartoffelstampf und Blaukraut geben. Die Rindsrouladen werden von ihm schon früh gewickelt und im "Dutch Oven" auf die Feuerstelle gesetzt. Die zugehörige Soßenzutaten werden entsprechend angebraten und eingekocht. Daneben hängen wir noch am Strand herum, an dem nur wenige Menschen unterwegs sind. Allerdings knallt es sowohl von Jägern als auch von Personen, die die ersten Böller zünden. Gegen 17 Uhr setzen wir uns dann an unsere festiliche Tafel und genießen unser leckeres Mahl. Vorzüglich schmeckt es uns allen, aber nun haben wir noch eine lange Zeit bis zum Jahresende vor uns. So beginnen wir nach dem Essen mit verschiedenen Spielchen um die Zeit zu überbrücken. Nach einem Buchstabenratespiel wenden wir uns der Pantomime zu und geben uns gegenseitig Begriffe zum darstellen. Dabei lachen wir viel und plötzlich nähern wir uns der Jahreswende. 2023 endet gleich, Miza zittert vor den Böllern im Wohnmobil vor sich hin, wir stoßen mit einem Sekt aus einem apulischen Weingut an und sehen dann auch in weiter Ferne die ersten Raketen aufsteigen. Wir liegen uns in den Armen und wünschen uns eine tolle gemeinsame Weiterreise.

Am 1. Januar 2024 ist Erholung angesagt. Wir verbringen viel Zeit am Strand und als ich meine Mutter anrufen möchte, stelle ich fest, dass mein Handy weg ist. Habe ich das jetzt am Strand verloren? Als wir mit Veras Handy meine Nummer wählen, wird der Anruf angenommen, und wir hören im Hintergrund das Meeresrauschen. Aber wer hat das Handy jezt? Es ist nur ein anderer Kastenwagen am Strand. Deren Fahrer haben mein Handy aber nicht gefunden. Liegt das etwa direkt am Meer oder gar im Meer? Wir gehen nochmals zur Wasserkante und finden es dann. Wie konnte das Handy jetzt den Anruf annehmen? Ist da etwa eine Welle darüber gegangen und hat die Annahme ausgelöst? Wir werden es nicht erfahren. Aber da habe ich jetzt 2024 zum ersten Mal richtig Glück gehabt. Allerdings stellen wir zusätzlich fest, dass wir in den vergangenen Tagen die Endkappe unserer Markise verloren haben. Sicherlich wurde sie von einem in den Straßenbereich hineinhängenden Ast abgestreft. Denn diese Äste gibt es hier in Italien doch häufig.