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Catania - die schwarze Perle

Catania ist mit knapp 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt auf Sizilien nach Palermo. Sie liegt an den meerwärts gerichteten Lavaausläufern des Ätnas und wird schwarze Perle genannt. Der Blick vom Meer über die Stadt auf den schneebedeckten Ätna im Sonnenschein ist atemberaubend. Catania kämpft mit Müll in den Straßen, vielen verfallenen Hausruinen und versprüht trotz allem einen lebendigen Charme. Die Innenstadt rund um die Kathedrale mit dem Wahrzeichen der Stadt, dem obeliskentragenden Elefanten aus schwarzem Lavastein, dem Castello Ursino und der schnurgeraden Prachtstraße "Via Etna" bietet viel Sehenswertes.

Wir wählen als Übernachtungsplatz den benachbart zur Hafenausfahrt direkt am Strand liegenden Stellplatz "Lua Beach". Mit 10 Euro ohne bzw. 15 Euro mit Strom je Nacht ist dieser aus unserer Sicht für die fußläufige Zentrumslage ausgesprochen preiswert. Auch gefällt uns das weitläufige Gelände unter den hoch aufragenden Palmen.

Nachmittags und am nächsten Morgen drehen wir mit Miza schöne Runden am breiten Sandstrand. Allerdings sind auch hier viele Bauwerke aufgereiht, deren Daseinsberechtigung am Erlöschen ist. Das große Aqualand sieht endgültig geschlossen aus, und weitere Strandgebäude zerbröseln im Meereswind. Für unseren ersten Tag in Catania haben wir uns einen Besuch des Tagesmarktes vorgenommen. Jeden Tag - ausgenommen Sonntags - gibt es in direkter Nähe zur Piazza Duomo einen Fisch- und Gemüsemarkt. Und dieser ist wirklich toll. An vielen Ständen wird der Fang des Tages angeboten. Oftmals sind es Schwertfische, deren Köpfe stolz hinter den Verkaufstresen aufgestellt sind. Das Pendant zu diesem Markt gibt es dann nochmals 1 km weiter rund um die Piazza Carlo Alberto di Savoia. Es ist der Markt Fera O´Luni. HIer ist alles noch größer und trubeliger. Die Gemüse- und Fischstände werden von einer Unzahl an Klamottenständen ergänzt. Die Menschen drängeln sich zwischen den Marktständen voran. Das ist für uns ja gar nichts. Da gehen wir lieber gemütlich zum Markt an der Kathedrale zurück. Unterwegs kehren wir in ein Café ein und testen die hochgelobten Arancini. Bei diesen handelt es sich um panierte frittierte Reisbällchen. Der Reis wird zumeist mit einem Käse verrührt. Man kann es mögen, unser Fall ist es heute aber nicht unbedingt.

Am nächsten Tag machen wir dann mit Miza eine schöne Stadtbesichtigung. Wir streifen durch die bunt, maroden Gassen bis zum im 13. Jahrhundert errichteten Castello Ursino. Danach kommen wir am historischen römischen Theater und an vielen Kirchen vorbei. In die mit wuchtigen Säulen sich erhebende Chiesa San Nicolo l´Arena aus dem 17. Jahrhundert schauen wir hinein.  Das Innere erstreckt sich auf einer gigantischen Länge von über 100 Metern. Marmorböden geben eine helle Eleganz. Besonders beeindruckend ist die integrierte astronomische Uhr, die durch einen Sonnenstrahl - soweit der Himmel nicht bedeckt ist -  um 12 Uhr den genauen Tag und Monat anzeigt. Wir verlassen die Kirche und kehren in ein italienisches Café ein. Nach einer kleinen Stärkung geht es durch den Park Bellini. Hier haben wir erneut einen grandiosen Blick auf den schneebedeckten Ätna. Um uns herum wimmelt es jetzt von Touristen. Etwas weiter passieren wir die eng bestuhlte Gasse "Via di Filomena". Ein Restaurant reiht sich an das Nächste und das Personal rüstet sich für den Sonntagsansturm. Überall werden die Tische dekoriert und eingedeckt. Für uns geht es jetzt in Richtung der Kathedrale Sant Agata. Kurz bevor wir diese erreichen, beginnen mit einem ohrenbetäubenden Knall etliche Horrorminuten für unsere Miza. Irgendwie werden zur Mittagszeit Kanonen-/ Gewehrschüsse abgegeben, die zwischen den Hausfassaden verstärkt nachhallen. Wir versuchen Miza die Ohren etwas zuzuhalten. Aber gegen diese Lautstärke haben wir keine Chance. Nach etlichen "Schüssen" ist es vorbei und Miza hat keine Lust mehr auf Catania. Wir besichtigen noch kurz die Kathedrale und gehen dann über den Fischmarkt zurück zum Stellplatz. Dort verbringen wir noch schöne Stunden in der Sonne und spielen noch eine Runde Boule. Vera und Daniel werden die Champions, Laura und ich sind die Loser.