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In die Nähe von Donnalucata

Bevor wir zu Laura und Daniel auf einen Wohnmobilstellplatz fahren, schauen wir im Supermarkt vorbei. Die Öffnungszeiten am Sonntag kommen uns heute gelegen. Nach unserem Einkauf wollen wir auch noch unsere Gasflasche füllen lassen. Dies klappt heute aber nicht, da dafür ein Tankwart vor Ort sein müsste. Und dies ist auch in Italien am Sonntag nur selten der Fall.

Der Wohnmobilstellplatz heißt „Club Piccadilly“, liegt am Ende einer Gewächshausstraße und ist eher ein Campingplatz. Hier gibt es Möglichkeiten für Wohnmobile, Wohnwagen und auch kleine Häuser können gemietet werden. Neben Laura und Daniel gibt es noch einen schönen Wiesenplatz. Da Vera seit zwei Tagen im „Dschungelcampfieber“ ist, erfolgt unsere Platzierung mit freier Sicht zum Satelliten. Um uns herum sind noch etliche andere deutsche und italienische Reisende. Wir schauen uns noch den kleinen Strand an und halten hier und da ein Schwätzchen.

Am nächsten Tag nutzen wir den kleinen Fiat Panda des Campingplatzes. Jeder kann diesen kostenfrei ausleihen und kleine Spritztouren unternehmen. Was für ein genialer Service! Nur etwas nachtanken sollte man, wenn der Sprit deutlich zur Neige geht. Wir packen meine Gasflasche ein und Daniel setzt sich natürlich ans Steuer (er träumt von einem Panda 4x4 …). Die Karre ist zwar im Innenraum schon völlig abgeranzt, fährt aber agil und sprintstark. Fix sind wir an der Tankstelle und lassen die Gasflasche füllen. Dann geht es zurück durch Donnalucata. Wir halten Ausschau nach einem Obst- und Gemüseladen. Als wir ihn finden, halten wir stilecht mit unserem Panda direkt davor und springen in den Laden hinein. Nachdem die Einkäufe verstaut sind, geht es mit Karacho zurück zum Campingplatz. Das war wirklich eine spaßige Tour. Wir nutzen jetzt die Zeit noch für ein Sonnenbad und lassen den Abend am Grill ausklingen.

Die Fähigkeiten unserer Reisefreunde Laura und Daniel werden am Dienstag umfassend von uns genutzt. Vera hat sich schon die ganze Zeit mit der Tattookünstlerin Laura über ein mögliches Motiv ausgetauscht. Heute wird es entstehen und in ihre Haut eingestochen. Da sich somit Daniel etwas langweilt, spanne ich ihn geschickt in mein Projekt des gerissenen Spannseils unserer Insektenschutztür ein. Als gelernter Flugzeugtechniker mit eigener Autowerkstatt sowie seinem neuen Geschäftsfeld „Vanausbau“ ist er natürlich viel geschickter und schneller als ich. Trotz anfänglicher Fragezeichen über den Ausbau der Tür liegt sie schon kurze Zeit später auf unseren Campingtischen. Nun muss das Plissee noch aus der Schiebelasche geholt werden und sämtliche Zugfäden liegen frei. Die unteren zwei gerissenen Fäden werden mit Angelschnüren verlängert und mit der unbeschädigten Schnur verbunden. Alles klappt recht gut, nur beim Abmessen der Länge der Schnüre sind wir nicht genau genug. Nach dem Einbau der Tür stellen wir fest, dass die unterste Schnur hätte stärker gestrafft werden müssen. Aber das Endergebnis ist trotzdem eine deutliche Verbesserung gegenüber des Vorzustandes. Laura ist derweil schon eifrig am tätowieren. Veras Wade wird feinfühlig bearbeitet und das gewählte Motiv entsteht nach und nach. Es wird ein Storch! Vera freut sich wie Bolle darüber. Spaßeshalber sage ich, dass ich mir den Storchen etwas kleiner am hinteren Hals stechen lasse. Wir beschließen den Tag mit einer Runde Boule, die leider überdeutlich an das Team Vera und Daniel geht. In zwei Spielsätzen bis 12 holen Laura und ich gerade einmal 1 Punkt. Das ist eine große Katastrophe.
Am Mittwoch zahlen wir unsere Stellplatzgebühren. Es sind 15 Euro je Tag inkl. Strom. Für diesen Platz wirklich gut angelegtes Geld. Alles war da und hat gut funktioniert (Strom, Ver- und Entsorgung), dazu die Lage mit direktem Strandzugang und dann noch der kostenfrei nutzbare Panda, einfach nur genial.