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Agrigent - Tal der Tempel

Heute fahren wir rund 130 km nach Agrigent. Eine direkte Verbindung existiert nicht, so dass wir über viele kleine "Strada Provinciale" - Straßen fahren. Das dauert entsprechend lange. Gegen 13 Uhr erreichen wir den Parkplatz "Porta V" an dem archäologischen Landschaftspark "Valle dei Templi" (Tal der Tempel). Dieser liegt ca. 4 km vom Stadtzentrum Agrigents entfernt, welches heute ca. 55.000 Einwohner zählt und vor 2600 Jahren die wichtige Metropole Akragas war. Zu dieser Zeit entstanden am Stadtrand entlang der Befestigungsmauern Tempel zu Ehren griechischer Götter.

Als wir uns auf dem Parkplatz umschauen, kommt sofort ein kleiner süßer Hund zu uns herüber. Dieser begleitet uns auch schon kurz danach beim EIntritt in den Park. Je Person sind derzeit 13 Euro zu entrichten. Unsere Hunde dürfen wir mitführen, und am Eingang werden wir als auch unsere Rucksäcke durchleuchtet. Im Tal der Tempel gibt es wohl 12 verschiedene Tempelanlagen. Beim Ersten sind nur 2 bis 3 Säulen zu sehen. Danach geht es über die Tempelanlage des Zeus. Hier wurden hauptsächlich Fundamente gefunden, die die damaligen Ausmaße erahnen lassen. Der Tempel überspannte eine Fläche von ca. 56 x 100 Metern. Am Boden liegend sehen wir eine Steinfigur, die wohl früher in einer der Seitenwände als tragende Säule diente. Über eine Designrosttreppe überqueren wir die Straße und gelangen in den östlichen Teil des Ausgrabungsgeländes. Hier gehen wir rechter Hand zu den Resten des Heraklestempels hinauf. Acht restaurierte Tempelsäulen strecken sich dem Himmel entgegen. Nun gehen wir jenseits eines Ziegengeheges (hier lebt eine eigene agrentinische Rasse mit langen gedrehten Hörnern) bis zum archäologischen Museum und schwenken auf den besterhaltensten Tempel zu. Es ist der sogenannte Concordiatempel. Dieser wurde etwa 430 v. Chr. errichtet und im Jahr 597 n. Chr. zu einer christlichen Basilika umgebaut und so bis ins 17. Jahrhundert genutzt. Wahrscheinlich resultiert daraus der außerordentich gute Zustand. Da die Sonne jetzt langsam schwächer wird, kehren wir zum Wohnmobil zurück und planen unseren Übernachtungsplatz.

Wir wählen einen knapp 4 km westlich gelegenen Parkplatz am Museum des Schriftstellers Luigi Pirandello. Er war einer der bedeutendsten Dramatiker des 20. Jahrhunderts und erhielt 1934 den Nobelpreis für Literatur. Das Museumsgebäude befindet sich in seinem Geburtshaus und in der weitläufigen Gartenanlage wurde seine Asche beigesetzt. Da wir keine Lust zum Kochen haben, kehren wir um 19 Uhr in ein typisch sizilianisches Restaurant ein. Dies liegt direkt an der Parkplatzzufahrt und bietet recht preiswerte Leckereien. Wir bestellen alle verschiedene Pizzen und staunen wieder einmal über den besonders guten Teig. Obwohl heute ein normaler Mittwoch ist, füllt sich das gesamte Lokal "La Tizzera" nach und nach mit Italienern.  Ein toller Tag neigt sich dem Ende zu.