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Weihnachten in Gallipoli

Am heiligen Abend gehen wir zusammen mit Laura und Daniel in das Fischrestaurant Dio Del Mare. Ein deutschsprechender Kellner drängt uns zur Bestellung, weil kurze Zeit später eine größere Gesellschaft erwartet wird. Er empfiehlt uns als Vorspeise eine Auswahl an Fischkleinigkeiten (für 2 Personen) und dann jedem noch ein Hauptgericht. Wir wählen eine gegrillte Dorade, Laura Orecchiette mit Scampi und Daniel einen frittierten Fischteller. Dazu gibt es einen schönen Weißwein aus Apulien. Als alle Tische im Restaurant belegt sind, kommt unsere Vorspeise. Zwei Teller mit Lachs und kleinen Tintenfischen werden abgestellt. Scherzhaft sage ich noch in die Runde, dass da ja wohl hoffentlich noch etwas kommt. Nach 12 Tellern, die kaum auf unsere Tafel passen, sind wir froh, dass nichts mehr nachgeliefert wird. Allein von dieser Vorspeise sind wir eigentlich schon satt. Aber auch die Hauptspeisen vertilgen wir noch so gut es geht. Die Reste lassen wir uns einpacken. Und wie war es? Absolut perfekt – Fisch bis zum Abwinken – zwei Flaschen Wein und zwei Flaschen Wasser – Tiramisu und Café - und das für gerechtfertigte 200 Euro – werden in bester Erinnerung bleiben.

Am ersten Weihnachtstag essen wir alle deutlich weniger. Am Abend setzen wir uns vor die „Schwester Hilde“, da Daniel zum Lagerfeuer eingeladen hat. Später kommen noch Karin und Reini sowie Monika und Fritzi hinzu. Letztere haben wie wir im Oktober einen geliebten Hund verloren. Somit weinen Vera und Fritzi dann um die Wette. Es wird aber trotzdem auch ein sehr lustiger und schöner Abend. Der erste Weihnachtstag dient der Erholung, am zweiten Weihnachtstag geht es nochmals ins campingeigene Restaurant. Diesmal sind die Gerichte durchweg gut. Am nächsten Morgen treffen Miza und ich erneut auf einen riesengroßen Hund am Strand. Es ist ein Kangalmischling mit knapp 68 kg. Obwohl Miza versucht ihn erst zu verbellen, freunden die beiden sich etwas an. Die Besitzerin erzählt mir, dass sie früher im Allgäu einen Friseursalon hatte und jetzt aber mit ihrem Mann in den tiefsten Osten hinter Dresden gezogen ist. Zurück auf dem Campingplatz erzähle ich Vera kurz von dieser Begegnung. Ab Mittag wird es dann um uns herum geschäftig. Laura hat zwei Tattookunden an Land gezogen. Monika und Fritzi lassen sich jeweils eine stilisierte Hundepfote (nach einem Foto ihres Hundes) tätowieren. Und dabei hat Vera eine Idee. Warum sollte sie nicht meine Strandbekanntschaft fragen, ob sie ihr die Haare schneiden würde. Gesagt getan und schon muss Vera ihre Haare waschen und dann geht es beim Spitzenschneiden zur Sache. Zwei weitere Frauen gesellen sich dazu (Karin und Marlise) und schon hat Friseurin Monika gut zu tun. Als Bezahlung vereinbart Vera eine abendliche Einladung auf Wein und Bier. Ich bitte Daniel, erneut ein Feuer zu entfachen, und schon sitzen wir mit mehrern Personen zusammen. Monika und Manfred heißen die Besitzer des Kangalmischlings. Dieser selbst trägt den Namen Willy und ist trotz seiner Größe ein absolutes Lamm. Am nächsten Morgen spielen Miza und er noch ausgiebig zusammen. Sie jagt ihn und will ihn per seitlichem Zwicken stoppen, prallt aber eher an seinem massigen Körper ab. Etwas später machen wir uns dann zum Aufbruch fertig. Wir verabschieden uns vom HanPi, von Marlise und Hans-Peter, von Karin und Reini, von Monika und Fritzi und von Monika und Manfred. Die weihnachtlichen Tage in Gallipoli sind zu Ende.