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Wandern am Monte Cofano

Eigentlich wollten wir von San Vito lo Capo aus den Monte Monaco umrunden. In dessen Naturschutzgebiet sind Hunde aber strikt verboten, so dass wir nochmals zum Naturschutzgebiet am Monte Cofano zurückkehren, um dort eine Wanderung zu unternehmen. Vorher gilt es Wasser aufzufüllen, da unser Vorrat (260 l) fast vollständig aufgebraucht ist. Unterwegs halten wir an einem Picknickplatz. Dort gibt es Wasser. Leider sind die Zapfhähne aber über 50 m entfernt, so dass unsere mitgeführten Schläuche nicht ausreichen. Weiter geht es in den nächsten Ort, und dort sehen wir Laura und Daniel stehen. Von ihnen könnten wir uns einen Schlauch ausleihen. Aber Daniel hat die bessere Idee, direkt neben der Zapfsäule sieht er auch einen Wasserhahn. So fülle ich erst unseren Dieseltank auf und frage dabei den Tankwart nach Wasser. Ja, das gibt es, aber der Wasserhahn mit einem besseren Druck befindet sich seitlich in einem Grünstreifen. So parken wir etwas um und füllen dann problemlos unseren Wassertank. Dem Tankwart drücke ich noch schnell 2 Euro als Dank in die Hand. Vera ist schon auf der anderen Straßenseite im Supermarkt verschwunden, und ich fahre zu ihr hinüber. Wir verstauen die Einkäufe und geben dann den Wanderparkplatz an der Südseite des Monte Cofano ein. Wie schon öfters landen wir aber mit unserem Navigationssystem in einer nicht befahrbaren Sackgasse. Diese liegt zwischen kleinen Steinbrüchen. Hier in der Umgebung von Custonaci liegt das wichtigste Marmorbecken nach Carrara. Die glattwandigen Felseinschnitte begeistern auch uns. Für uns geht es jetzt wieder zurück. Wir finden die Abfahrt zum Meer in den Ort Cormino und von dort die Auffahrt zu unserem heutigen Übernachtungsplatz. Es war eine Empfehlung Leahs, die auch vor Ort ist. Laura und Daniel haben sich an der Spitze zum Meer einen wundervoll grünen Platz gesichert. Wir dürfen uns nicht in ihr Sichtfeld stellen...

Am nächsten Tag brechen Vera und ich zu einer Rundwanderung um den Monte Cofano auf. Laura und Daniel sind schon eine halbe Stunde vor uns los, da sie ggf. bis auf den Berggipfel in knapp 650 m Höhe hinaufsteigen. Wir haben bewusst die ruhige Variante gewählt und genießen unseren Weg. Unterwegs liegen auf einem schmalen Trampelpfad mikadoähnliche Stäbe. Sie sehen aus wie von einem Stachelschwein. Dieses wurde wohl in Sizilien eingeschleppt und treibt sich auch in dieser trockenen felsigen Gegend herum. Nach ca. 1,5 Stunden haben wir den Monte Cofano halbseitig umrundet und machen eine Rast am uns schon bekannten Torre de Cofano. Wir essen unsere leckeren Brötchen und planen, wie die Tour jetzt weitergehen soll. Es gibt einen Weg direkt hoch auf einen kahlen Bergkamm, den Vera aber wenig attraktiv findet. Sie möchte erst noch etwas an der Küste weitergehen und dann später hinaufsteigen. In der App "Here WeGo" sehe ich, dass dies möglich ist. Nach einem weiteren Kilometer schwenken wir dann in Richtung des versperrenden Felsplateaus. Wir rätseln noch, wo denn unser Wanderweg weiterführen soll, als wir einen Durchbruch zwischen den aufragenden Felsen erkennen. Dazwischen geht es dann für uns in engen faszinierenden Serpentinen hinauf auf das erste Plateau. Unser Umweg hat sich schon jetzt gelohnt, was für ein toller Aufstieg und jetzt wieder ein herrlicher Blick zurück aufs tiefblaue Meer. Vom ersten Plateau geht es nun ein weiteres Stück hinauf bis zum Hochpunkt unserer Tour in knapp 300 m Höhe. Hört sich nicht viel an, aber wenn es direkt hochgeht, merkt man auch dies in den Beinen. Wir sehen noch den Einstieg zum Gipfel, der aber nur für Personen mit einer entsprechenden Ausrüstung begangen werden soll. Zurück am Wohnmobil sind auch Laura und Daniel schon da, die den Berg auf anscheinend anderen Wegen als wir umrundet haben. Da die Sonne heute wieder ihr Bestes gibt, sitzen wir noch schön lange in der Sonne. Auch Leah gesellt sich zu uns.
Am nächsten Morgen schauen wir uns noch die benachbarte "Grotta Mangiapane" an. Leider ist das Gelände, welches das damalige Leben einer Großfamilie zeigt, erst wieder im April geöffnet. Von außen erkennen wir, dass Behausungen teilweise in eine Felskuppel hinein gebaut wurden. Die Felsen gaben Schatten im Sommer und hielten im Winter die kalten Winde ab. Neben Hühnern gibt es hier auch Esel, mit denen wohl im Sommer Reittouren durchgeführt werden. Gegenüber steht allein ein weißes Pferd.