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Castellammare del Golfo

Für die nächsten zwei bis drei Tage sind Regen und lebhafter Sturm (bis 90 km/h) vorhergesagt. Wir beschließen daher auf den Campingplatz Nausicca in Castellammare del Golfo zu fahren. Bei unserer Ankunft stellen wir fest, dass dies genau die richtige Wahl ist. Wir stehen an der windabgewandten Seite eines Steilhanges mit Blick auf das Meer. Da uns der heutige Freitag auch noch mit ein paar Sonnenstunden verwöhnt, sitzen wir draußen zusammen und spielen auch noch eine Partie Boule. Zum zweiten Mal in Serie glänzen Laura und ich als Sieger, nachdem die ersten drei Partien an Vera und Daniel gegangen waren. Unser gemütlicher Nachmittag wird anfangs durch eine Dortmunder Wohnmobilbesatzung unterbrochen. Sie haben sich aus ihrem Wohnmobil ausgeschlossen. Zum Glück ist ein Dachfenster geöffnet. Ich stifte die Leiter und Daniel schwingt sich auf das Dach, um mit einem Teleskopstiel den Arretierhebel der Zugangstür zu lösen. Als Belohnung erhalten wir einen Birnenbrand aus Meißenheim. Kurz danach kommt dann noch ein Paar aus Fürstenfeldbruck mit einem Kräuterschnaps aus Ungarn zu uns vieren herüber. Das kann ja hier heiter werden ....

Der Campingplatz kostet 20 Euro je Nacht inkl. allem, was angeboten wird (Strom, Entsorgung, heißes Wasser in den Duschen als auch an den Geschirrspülbecken, direkter Strandzugang, fußläufige Entfernung zum Zentrum). Wir denken, dass dies gerechtfertigt ist. Allerdings kämpfen wir ab dem nächsten Tag mit dem doch recht schlechten Wetter. Passend hierzu kommt der Dortmunder wieder zu uns herüber, um sich erneut unsere Leiter auszuleihen. Er hatte nachts sein Dachfenster leicht geöffnet. Dumm nur, dass es auch sehr böig war, und hierbei sein komplettes doppelwandiges Fenster aus der Halterung gerissen wurde. Die Außenseite ist völlig zerstört, die innere Lage noch zu 70% erhalten. Diese verklebt er etwas später als unteren Abschluss, darauf kommt zusätzlich eine Plastikplane. Natürlich auch mit Klebeband gesichert. Er hofft, dass dies bis zu seiner Heimkehr Mitte März halten wird. Trotz des Schauerwetters gehen wir nachmittags auf eine Erkundungstour ins Zentrum. Wir sehen eine Zusammenstellung baufälliger und renovierter Häuser. Viel ist marode, aber dazwischen blitzen interessant modernisierte Altbauten hervor. Wir umrunden das Kastell aus dem 14. Jahrhundert und gehen an der Hafenmole entlang. Hier entsteht eine gastronomische Meile mit einem vielfältigen Angebot. Teilweise sehen die Restaurants gehoben aus. Natürlich wird hier an der Küste oft fangfrischer Fisch in den Auslagen präsentiert. Unterwegs fällt Vera noch ein sehr interessanter Baum ins Auge. Er trägt keine Blätter mehr, weist ordentliche Dornen auf und an etlichen Ästen hängen gurkenförmige Früchte. Gemäß Internetrecherche müsste es ein Florettseidenbaum sein. Wir gehen zurück Richtung Campingplatz und kehren dabei noch kurz in eine Bar am Strand ein. Dort genehmigen wir uns mit Käse und Tomaten gefüllte Gebäckteile, die vor dem Verzehr kurz aufgewärmt werden. Gut gestärkt, verbringen wir eine ruhige Nacht.

Am nächsten Tag verlassen uns Laura und Daniel, um einen Platz an einer offen zugänglichen Therme auszukundschaften. Da das Wetter aber immer noch stark wechselnd ist, bleiben wir lieber weiter hier auf dem Campingplatz. Wir lenken uns etwas mit ausgiebigen Strandspaziergängen ab. Schon morgens finde ich dabei einen Goldreif mit kleinen Widderköpfen (das Sternzeichen meiner Traumfrau!). Mit dieser bin ich später auf der Suche nach seltenen Steinen. Der ein oder andere wandert in unsere Sammelkiste.