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Palermo- Siziliens größte Stadt

Nachdem wir schon seit mehren Tagen seitens Laura mit dem Song "Heiße Nächte in Palermo" der "Ersten Allgemeinen Verunsicherung" beschallt werden,  kommt am Donnerstagmorgen unser bestellter Mietwagen, ein Fiat Panda Hybrid. Hybrid ist hilfreich, da wir dann auch problemlos in die Zona Traffico Limitato einfahren könnten. Aber Pustekuchen, es ist ein normaler Diesel. Der Vermieter könnte uns auch diesen Wagen für 5 Euro in der Umweltzone anmelden. Da wir aber bereits 35 Euro Tagesmiete plus 20 Euro Bereitstellung bezahlen, wollen wir für diese kleine Kiste nicht noch mehr Geld ausgeben. Jedenfalls passen wir vier und unsere beiden Hunde gut hinein, und so geht es zügig über knapp 12 km ins Zentrum Palermos. Die Stadt bildet mit über 630.000 Einwohnern den politischen und kulturellen Kern Siziliens. In der Nähe des Hafens parken wir. Nachdem wir uns orientiert haben, stellen wir fest, dass es bis zu den Sehenswürdigkeiten noch knapp 3,6 km sind. Da aber die Sonne scheint und wir alle Zeit der Welt haben, schlendern wir einfach los und schauen uns Palermo auch hier im Außenbereich genauer an. Was stellen wir fest? Es ist äußerst hässlich. Baufällige Häuser und unansehnliche Mietshäuser wechseln sich ab. Überall liegt und fliegt auch Müll herum. Die getrennte Sammlung von Abfällen gibt es auch hier mal wieder nicht. Auf unserem Weg kommen wir an vielen kleinen Ladengeschäften und Werkstätten jeglicher Art vorbei. Alles ist eng und laut. Der rege Verkehr schlängelt sich duch sämtliche Straßen, jeder freie Parkplatz ist auch gleich wieder zugeparkt. Oft stehen Pkw in zweiter Reihe. Als wir das mächtige Gebäude des Teatro Politeama erreichen, bessert sich zu unserer Erleichterung das Stadtbild. Nun geht es über die breite Via Ruggiero Settimo Richtung Süden. Es ist eine typische Einkaufsmeile. In einer Seitengasse genehmigen wir uns im alten Café Spinnato einen leckeren Cappucino. Danach geht es weiter zum nächsten imposanten Bau, dem Teatro Massimo. Vor diesem sammeln sich Touristenscharen, Pferdekutschen und Kleinbusse stehen für Stadtrundfahrten parat, und ein Opernsänger buhlt um das Interesse der Flanierenden. Unser Weg führt uns weiterhin geradeaus nach Süden. Jetzt sind wir auf dem Bar- und Restaurantabschnitt. Hier gibt es für jeden Geschmack etwas zwischen Fast Food und Gourmetküche. Und alle sehen interessant und einladend aus. Es ist gut, dass unser Hunger noch nicht zu groß ist. Die Qual der Wahl wäre sonst unser Begleiter. Nun kommen wir zur sehenswerten Kreuzung der "Quattro Canti", vier konkav gewölbte Häuser mit säulengesäumten Fasaden und im unteren Bereich integrierten Brunnen. Diese wurde im 17. Jahrhundert bei der Erweiterung des Stadtzentrums errichtet und bildet den Schnittpunkt der vier angrenzenden Stadtteile. Zudem steht jede Fassade für eine Jahreszeit. Hier wimmelt es jetzt von Menschen. Alle drehen sich um die eigene Achse und versuchen in jede Richtung ein einzigartiges Foto zu schießen. Wir wählen den westlichen Ausgang der Kreuzung, da wir dort zur Kathedrale gelangen. Unterwegs kauft sich Daniel eine Spezialiät der Küche Palermos, ein mit Kalbsmilz sowie einem Spritzer Zitrone belegtes Brötchen. Es schmeckt aber genau so furchbar, wie ds labberige Fleisch aussieht. Bei meinem Testbiss  bin ich froh als alles unten ist. Auch Daniel ist etwas angewidert. Aber was soll es, die Hunde fahren voll darauf ab und verspeisen es in Windeseile. Kurz danach besichtigen Vera und ich den Innenraum der Kathedrale. Nach den vielen Kathedralen, die wir bisher angeschaut haben, ist diese im Inneren für uns nicht besonders sehenswert. Außen gefällt uns aber der über Torbögen mit dem Kirchenschiff verbundene massive Westturm. Unser Weg führt uns jetzt noch zum großen Palazzo Dei Normanni  aus dem 9. Jahrhundert. Es ist ein prächtig ausgestattetes Schloss, das an der höchsten Stelle des alten Stadtzentrums steht. Am Nordrand schließt das wunderschöne Stadttor "Porta Nuova" an. Da wir jetzt genug Eindrücke gesammelt haben, ist es Zeit für eine ruhige Einkehr. Bei unserer Suche kommen wir an "arabisch" anmutenden Seitenstraßen vorbei, in denen vielfältige Waren im Außenbereich angeboten werden.  An der Piazza del Monte di Pièta betreten wir dann eine kleine Trattoria. Wir essen köstliche Pastagerichte bei einem außerordentlich guten Weißwein aus der Region Corleone. Herrlich, jetzt etwas rumzuchillen, bevor wir den doch recht langen Rückweg antreten. Unterwegs arbeiten wir aber noch einen speziellen Wunsch Veras ab. Wir halten an der "La Profumoteca" und lassen uns Parfums nach unseren Wünschen anmischen. Bis zu drei verschiedene Zutaten sind wählbar. Aber man sollte sich im Vorfeld besser intensiv darauf vorbereiten und schon eine Vorstellung einer Kombination haben. Denn nach mehren Geruchsproben wird es schon ein Problem mit der Nase, die Nuancen und Unterschiede noch zu erriechen. Aber es ist ein schöner Abschluß und eine tolle Erinnerung an unseren Ausflug nach Palermo. Den kreierten Duft kann man sich später auch nach Deutschland nachbestellen.