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Von Sferracavallo nach Cefalù

Mit der Sonne fahren wir in den wundervollen Badeort Cefalù, der sich malerisch an einem 270 m hohen Kreidefelsen ansschmiegt. Wir befinden uns hier ungefähr mittig an der Nordküste Siziliens. Als Übernachtungsplatz wählen wir einen Parkstreifen an der Mole im kleinen Hafen. Außer uns sind hier anfangs drei italienische Wohnmobile, später kommt noch ein deutsches Wohnmobil dazu. Aus unseren Fenstern haben wir einen tollen Blick auf die Hafenlagune und einen gegenüber liegenden bizarren Felsen.

Am frühen Nachmittag erkunden wir dann den Ort. Dieser lebt hauptsächlich vom Tourismus, welches anhand der Vielzahl von Restaurants - insbesondere auf dem Felsplateau in Richtung Meer - nicht schwer zu erraten ist. Die Gassen sind schön und unterwegs stoßen wir in der Via Vittoria Emanuele auf ein sehenswertes mittelalterliches Waschhaus. Dieses wurde damalig gespeist vom Fluss Cefalino, dessen Wasser gesünder, silberner und kälter als jedes andere Wasser war. Am kleinen Stadtstrand "Porto" lümmeln heute etliche nordeuropäische Touristen leicht bekleidet in der Sonne herum. Dem gewöhnlichen Sizilianer ist es aber bei 19 Grad plus Sonne noch zu kalt, und daher trägt dieser unverändert die komplette Winterkleidung (Mütze, Schal, Mantel). Die Kontraste sind schon witzig.
Unser Weg führt uns noch zur Kathedrale samt sonnigen Vorplatz. Dahinter steigen wir mit bunten Keramikkübeln geschmückte Treppen hinauf, um etwas weiter oben am Hang zurückzugehen. Hier sind die Straßen wirklich sehr eng und trotzdem schafft es das ein oder andere kleine Auto bis vor die private Haustür. Zurück im Hafen trinken wir in der kleinen Bar mit ein paar lautstarken Fischern noch einen scheußlichen Wein (Vera) und ein Flaschenbier (Jens). Die Nacht ist bis 2.30 Uhr schön ruhig. Nun gilt es aber für die ersten Fischer in See zu stechen. Wir hören das Gerumpel von irgendwelchen Kisten und schlummern dann weiter bis ca. 6 Uhr. Jetzt nimmt der Trubel doch deutlich zu.